Sicher durch den Tag: Moderne Inkontinenzversorgung für mehr Lebensqualität

Die Ursachen für Inkontinenz sind vielfältig. Eine geschwächte Beckenbodenmuskulatur, etwa während der Schwangerschaft und auch nach der Entbindung, neurologische Erkrankungen, Prostatavergrößerungen beim Mann und chirurgische Eingriffe – all dies gehört dazu. Aber auch Übergewicht, chronischer Husten, Blasenentzündungen und bestimmte Medikamente können eine Rolle spielen. Da wundert es nicht, dass Inkontinenz eine weit verbreitete Erkrankung ist. Allein in Deutschland sind schätzungsweise zehn Millionen Menschen betroffen. Genaue Zahlen gibt es jedoch nicht, denn die Dunkelziffer ist hoch. Kaum jemand spricht über seine Inkontinenz, zu groß sind Scham und Schuldgefühle – noch immer. Dabei gibt es dafür gar keinen Grund. Zahlreiche Inkontinenzprodukte helfen Betroffenen dabei, trotz der Erkrankung einen aktiven und erfüllten Alltag haben zu können.

Ein führender Anbieter für aufsaugende Inkontinenzprodukte für Privatpersonen und ihre Angehörigen, für Pflegekräfte und Pflegeeinrichtungen ist Attends. Als Teil des internationalen Konzerns (Attindas Hygiene Partners), aber dennoch fest verwurzelt im Lokalen (in Schwalbach am Taunus, in unmittelbarer Nähe von Frankfurt am Main), kann Attends auf mehr als 45 Jahre Erfahrung zurückblicken. Die Produkte sind optimal auf die unterschiedlichsten Bedürfnisse Betroffener abgestimmt. So bietet Attends Markenqualität in allen Größen, Saugstärken und für jeden Bedarf bei Harn- und Stuhlinkontinenz.

Ich habe mit Caroline Sommer (Associate Marketing Manager Germany & HUBs Attends GmbH) und Maria Wasilewski (Associate Marketing Manager Germanics Attends GmbH) darüber gesprochen, wie bei Attends Produkte entwickelt werden, worauf jeder, der Inkontinenzversorgung kauft, achten sollte und wieso Hautverträglichkeit und Nachhaltigkeit für Attends eine so große Rolle spielen.

Wofür steht Attends? Gibt es ein Motto oder einen Unternehmensleitsatz?

Caroline Sommer: Attends steht für die Entwicklung von hochwertigen Inkontinenzprodukten. Unser Ziel ist es, unsere Kunden bestmöglich mit Produkten und Services zu unterstützen. Unsere Kunden sind sowohl Direktkunden als auch Sanitätshäuser oder der Fachhandel sowie stationäre Einrichtungen. Unsere Marke steht dabei für hochwertige Pflege, Komfort und Vertrauen. Wir wollen spürbaren Schutz anbieten, um Betroffenen dabei zu helfen, ihren Lebensstil sowie ihre Würde zu erhalten. Es liegt uns sehr am Herzen, Betroffenen mithilfe unserer Produkte in ihrem Alltag Lebensfreude und Gelassenheit zurückzugeben.

Wie viele Produkte umfasst euer Sortiment?

Caroline Sommer: Unser Sortiment ist sehr vielfältig und umfangreich. Wir haben ein breites Sortiment an aufsaugenden Inkontinenzprodukten in unterschiedlichen Größen und Saugstärken, angefangen von Einlagen für leichte Blasenschwäche, über Einmalhosen, bis hin zu Produkten für sehr schwere Inkontinenz. Hinzu kommen noch weitere Sortimente wie beispielsweise Fixierhosen, mit denen einige Inkontinenzvorlagen befestigt werden. Dann haben wir Bettschutzeinlagen für die Nacht oder für bettlägerige Patienten. Darüber hinaus bieten wir Pflegeprodukte an –sowie Ergänzungsprodukte wie Esslätzchen oder Desinfektionsmittel. Insgesamt haben wir ein großes Sortiment an Produkten.

Wie viele neue Produkte kommen jährlich hinzu?

Caroline Sommer: Es geht nicht nur um ein breites Sortiment, sondern auch um die Qualität. Wir versuchen, unsere Produkte durch neue Technologien stetig weiterzuentwickeln. Wir beobachten die unterschiedlichen Märkte und die Kundenbedürfnisse. Oft ist es dann so, dass ein Produkt durch ein verbessertes ausgetauscht wird. In diesem Zusammenhang sprechen wir von so genannten „Product Relaunches“. Sehen wir allerdings eine Lücke im Sortiment, weil wir zum Beispiel herausgefunden haben, dass etwas vermehrt nachgefragt ist, so sind dies Gelegenheiten, bei denen neue Produkte hinzukommen. Grundsätzlich machen wir Marktforschung auf allen Ebenen und in allen Bereichen. Es gibt ein internationales Marktforschungsteam, das länderübergreifend arbeitet. Wir beobachten die Bedürfnisse unserer Kunden in den unterschiedlichen Märkten, testen qualitativ und quantitativ und schauen uns den Wettbewerb an.

Auf welches Produkt oder auf welche Produkte seid ihr in eurem Sortiment besonders stolz?

Maria Wasilewski: Mir fällt da sofort die „Attends Soft“-Reihe ein. Insbesondere bei den größeren Saugstärken – also den Stärken 5, 6 und 7 – sind wir sehr gut aufgestellt. In diesen Stärken ist das Produkt auch für die schwere Harninkontinenz geeignet. Es ist super leistungsfähig und kann sehr viel Flüssigkeit aufnehmen – ist aber trotzdem „nur“ eine Einlage. Das bedeutet, das Produkt ist diskret, unauffällig und man kann den Alltag unbeschwert genießen. Auf dieses Produkt sind wir schon sehr stolz, da es dem Kunden extrem viel Mehrwert bietet.

Caroline Sommer: Wir sind auch stolz auf die neueste Technologie, unsere innovative Saugkanaltechnologie, die im Slip-Sortiment für schwere Inkontinenz eingebaut ist. Dank dieser Technologie kann die Flüssigkeit schneller aufgenommen werden und bietet dadurch noch mehr sofortige Trockenheit.

Maria Wasilewski: Ja, das stimmt. Wir haben natürlich auch einige Tests in Pflegeheimen und bei Personen zuhause gemacht – und sowohl die Pflegekräfte als auch die Privatverwender haben bestätigt, dass das Produkt die Flüssigkeit schneller aufnimmt und dass die Schiffchenform, die vor dem Anlegen gebildet werden muss, einfacher zu formen ist als zuvor. Die Handhabung ist also unkomplizierter geworden.

In Sachen Hautverträglichkeit hat sich in den letzten Jahren viel getan. Worauf achtet ihr besonders?

Maria Wasilewski: Inkontinenzprodukte kommen teilweise sehr lange mit der Haut in Berührung. Deshalb muss eine hervorragende Hautverträglichkeit unbedingt gegeben sein. Seit 2010 werden wir bei Attends kontinuierlich vom SGS proderm Institut für Angewandte Dermatologische Forschung in Hamburg für die gute Hautverträglichkeit unserer Produkte ausgezeichnet. Wir achten nicht nur auf hautfreundliche Materialien, sondern auch darauf, dass Nässe und Feuchtigkeit schnell abtransportiert werden, da ansonsten Hautirritationen und Hautschäden die Folge sein könnten. Insbesondere unsere neue Saugkanaltechnologie bietet hier sofortige Trockenheit für die Nutzer, da die Produkte die Flüssigkeit schnell absorbieren und somit die Haut schützen.

Viele eurer Produkte sind mit dem OEKO-TEX-Siegel ausgezeichnet. Was bedeutet das für den Kunden?

Maria Wasilewski: Ja, mit dem Öko-Tex Standard 100 sind sehr viele unserer Produkte ausgezeichnet und ist weltbekannt als Siegel für Textilien. Es bedeutet, dass sämtliche Bestandteile eines Produktes auf Schadstoffe geprüft und für die menschliche Gesundheit unbedenklich sind.

Caroline Sommer: Darüber hinaus sind unsere Produkte mit dem „Nordic Swan“-Umweltzeichen zertifiziert, ein Siegel, das bisher vielleicht bei uns noch nicht so bekannt ist. Hintergrund ist natürlich, dass unsere Marke auch in den nordischen Märkten stark vertreten ist und wir deshalb schon früh dieses Siegel hatten, welches woanders jetzt erst langsam kommt. Das „Nordic Swan“-Umweltzeichen ist ein sehr renommiertes Siegel in Skandinavien. Es bedeutet, dass unsere Produkte zu den umweltfreundlichsten in der jeweiligen Produktgruppe gehören. Und es bedeutet auch, dass wir uns kontinuierlich darauf konzentrieren, Auswirkungen auf das Klima zu verringern, die nachhaltige Nutzung von Ressourcen zu fördern und einen möglichst schadstofffreien Alltag zu gestalten. Verbraucher sollten immer auf die Seriosität von Siegeln achten. Ein wichtiges Merkmal ist zum Beispiel, dass die Produkte nicht nur intern getestet wurden, sondern auch von einem externen Institut.

Wie geht ihr mit dem Thema Nachhaltigkeit um?

Maria Wasilewski: Uns ist Nachhaltigkeit in allen Bereichen sehr wichtig. Die europäische Produktionsstätte von Attends befindet sich in Aneby, in der schwedischen Provinz Småland. Das Werk wird zu 100 Prozent aus erneuerbarem Strom betrieben und nutzt Fernwärme aus erneuerbaren Quellen. Wir verwenden Beutel, die zu mindestens 30% aus recyceltem Material bestehen und auch die Komprimierung der Produkte im Beutel wurde optimiert. Außerdem achten wir auf hohe Auslastung der LKWs, die die Produkte transportieren. So verringern wir Transportemissionen.

Zurück zum Thema Inkontinenzversorgung: Was sind die Hauptunterschiede in der Inkontinenzversorgung beim Mann und bei der Frau?

Maria Wasilewski: Die allermeisten Produkte können für jedes Geschlecht verwendet werden. Sie sind unisex. Aber natürlich haben wir auch spezielle Männerprodukte, wie zum Beispiel Einmalhosen, wo der Saugkern weiter vorne positioniert ist. Das hängt mit der Anatomie zusammen, da die Flüssigkeit beim Mann eher dort ausgeschieden wird. Darüber hinaus gibt es das Sortiment für Männer mit Vorlagen, die direkt in der eigenen Unterhose getragen werden. Diese werden auch gerne verwendet. Welches Produkt am besten passt und wo man sich am wohlsten fühlt, ist aber von Kunde zu Kunde unterschiedlich.

Wie unterscheidet sich Inkontinenzversorgung für den Tag von der für die Nacht?

Maria Wasilewski: Tagsüber ist es ja eher so, dass man meist noch aktiv und mobil ist. Da soll die Inkontinenzversorgung natürlich diskret sein. Tagsüber hat man außerdem eher die Möglichkeit, das Produkt zu wechseln, während man in der Nacht liegt und Ruhe haben und schlafen sollte. Deshalb spielt nachts die Saugstärke des Produkts wieder eine größere Rolle. Und natürlich darf nichts auslaufen, das Produkt muss also viel Flüssigkeit aufnehmen können. Ab einem gewissen Grad der Inkontinenz sollte man deshalb schon überlegen, welches Produkt nutze ich tagsüber und welches nachts – da kann es durchaus Sinn machen, unterschiedliche Produkte zu wählen.

Caroline Sommer: Entscheidend kann auch sein, ob es sich um eine Stuhl- oder um eine Harninkontinenz handelt. Manche Betroffene brauchen nachts vielleicht zusätzlich etwas für eine Stuhlinkontinenz, während sie tagsüber noch auf die Toilette gehen können oder dort hingebracht werden. In diesem Zusammenhang kann man auch noch einmal unsere „Lady Night Pad“ erwähnen. Sie ist entwickelt für Harninkontinenz bei Nacht, da sie hinten breiter geformt ist und so extra Schutz während des Liegens bietet.

Habt ihr Erfahrungen darin, wer offener mit Inkontinenz und der entsprechenden Versorgung umgeht – Männer oder Frauen? Gibt es spürbare Unterschiede zwischen den Generationen?

Caroline Sommer: Tendenziell gehen Frauen offener mit dem Thema um, wobei das einen recht einfachen Hintergrund hat. Durch die Menstruation sind Frauen mit Hygieneartikeln vertraut und kommen auch mit Inkontinenz oft schon recht früh – etwa durch eine Schwangerschaft – in Kontakt. Männer hingegen sind oft erst in ihren Fünfzigern, wenn sie erstmals von dem Thema betroffen werden – meist in Zusammenhang mit Prostataerkrankungen. Für sie ist das dann ein großes, sehr schambehaftetes Thema, über das sie, anders als Frauen, auch im Freundeskreis kaum reden. Deshalb möchten wir es Männern mit unserem Männer-Sortiment möglichst einfach machen, in diesen Bereich einzusteigen.

Maria Wasilewski: Generell kann man aber schon feststellen, dass der Trend zu mehr Offenheit geht. Bei der älteren Generation hingegen ist es immer noch so, dass viele nicht über Inkontinenz sprechen möchten.

Ihr bietet bei Attends online und telefonisch Hilfe an, damit eure Produkte richtig angewendet werden. Wie genau läuft das ab?

Maria Wasilewski: Aufklärung und Beratung sind uns sehr wichtig. Die Produkte müssen richtig angewendet und benutzt werden – das ist das A und O, damit sie funktionieren. Immer wieder hören wir zum Beispiel, dass sich Betroffene zwei Produkte gleichzeitig (übereinander!) verwenden, weil sie denken, dass sie dann besser geschützt sind. Dabei ist das einer der größten Fehler, den sie machen können, denn so können beide Produkte ihr volles Potenzial nicht entfalten. Auch wissen viele Kunden nicht, dass das Produkt erst als „Schiffchen“ geformt werden muss, bevor man es in den verwendet. Das ist ebenfalls sehr wichtig. Damit sich jeder ganz einfach informieren kann, bieten wir bei YouTube Anlegehinweise für viele unserer Produkte an. Außerdem wird dort erklärt, wie die Produkte funktionieren und für wen sie geeignet sind. Darüber hinaus haben wir einen eigenen telefonischen Kundenservice (06196/5089522). Egal, ob Betroffene oder Angehörige – jeder kann dort anrufen und seine Fragen stellen. Qualifizierte Fachberater nehmen sich für jeden Anrufer Zeit. Im Prinzip ist es auch möglich, sich dort anonym zu melden. Zu Beginn des Gesprächs stellen die Fachberater gezielte Fragen, um festzustellen, welches Produkt und welche Saugstärke benötigt wird. Dann werden Muster zugeschickt. Unsere Kunden sollen zunächst in Ruhe zu Hause ausprobieren , welches das richtige Produkt für sie ist, denn individuelle Bedürfnisse sind unterschiedlich.

Caroline Sommer: Ja, der Service steht bei uns an Stelle eins. Der Kunde soll sich bei uns gut aufgehoben fühlen. Er kann sich auf uns verlassen. Dieses Vertrauen wollen wir schaffen.

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