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Dekubitus Grad 2: Behandlung & Wundversorgung
Einleitung
Ein Dekubitus Grad 2 ist mehr als nur eine gerötete Hautstelle – es handelt sich um eine ernsthafte Verletzung der Haut, bei der die oberste Hautschicht bereits geschädigt ist. Die richtige Behandlung und Wundversorgung von Dekubitus sind hier entscheidend, um den Heilungsprozess zu fördern und schwerwiegendere Folgen zu vermeiden.
Dieser Beitrag zeigt dir, wie ein Dekubitus Grad 2 entsteht, welche Symptome darauf hinweisen und welche Maßnahmen notwendig sind, um die Heilung zu fördern sowie weitere Komplikationen zu vermeiden.
Dekubitus Grad 2 bezeichnet eine Wunde, bei der die oberste Hautschicht geschädigt ist, oft begleitet von Blasenbildung oder einem offenen Bereich.
Frühzeitige Maßnahmen wie Druckentlastung und professionelle Wundversorgung sind essenziell.
Regelmäßige Hautpflege und präventive Maßnahmen können helfen, das Fortschreiten zu schwereren Stadien zu verhindern.
Ein Arztbesuch ist unerlässlich, um die passende Behandlung sicherzustellen.
Definition: Was ist Dekubitus Grad 2?
Ein Dekubitus Grad 2 ist das zweite von vier Stadien eines Druckgeschwürs. Im Gegensatz zu Dekubitus Grad 1, bei dem die Haut noch intakt ist, zeigt sich hier ein oberflächlicher Hautverlust. Oft treten offene Wunden, Blasen oder Schädigungen der oberen Hautschichten auf.
Merkmale:
Sichtbarer Hautverlust, der die Epidermis und teilweise die darunterliegende Dermis betrifft.
Die Wunde kann entzündet sowie nässend sein.
Kein sichtbares nekrotisches Gewebe, da die Schädigung noch nicht tief genug ist.
Doch was ist ein Dekubitus überhaupt? Bei einem Dekubitus handelt es sich um eine durch Druck verursachte Schädigung der Haut, die durch frühzeitige Maßnahmen oft vermeidbar ist.
Ursachen und Risikofaktoren von Dekubitus Grad 2
Wie entsteht ein Dekubitus?
Ein Dekubitus entsteht, wenn an einer Hautstelle über längere Zeit Druck ausgeübt wird, der die Durchblutung beeinträchtigt. Dadurch wird das Gewebe nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt - und als Folge davon beginnt die Haut abzusterben. Folgende Faktoren erhöhen dabei das Risiko der Entstehung eines Dekubitus (Dekubitus Grad 2):
Dauerhafte Druckbelastung durch langes Sitzen oder Liegen.
Feuchtigkeit, zum Beispiel durch Schweiß oder Urin, die die Haut aufweichen.
Bewegungsmangel, besonders bei bettlägerigen Patienten.
Durchblutungsstörungen, wie sie bei Diabetes oder Gefäßerkrankungen auftreten können.
Tipp: Regelmäßige Lagerungswechsel wie die 30 grad lagerung beziehungsweise die 135 grad lagerung und die Nutzung von Lagerungskissen können effizient dabei helfen, den Druck zu verringern und somit die Ursachen von Dekubitus zu minimieren.
Symptome und Diagnose von Dekubitus Grad 2
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Symptome und Diagnose von Dekubitus Grad 2
Ein Dekubitus Grad 2 lässt sich anhand spezifischer Symptome erkennen. Im Gegensatz zum ersten Stadium sind die Hautschäden hier bereits sichtbar und erfordern schnelle Maßnahmen.
Typische Symptome von Dekubitus:
Offene Hautstellen oder Blasenbildung.
Nässende Wunden, oft begleitet von einer Entzündung.
Die betroffene Hautpartie kann sich empfindlich, gerötet oder geschwollen anfühlen.
Nekrose im Anfangsstadium: Gewebeveränderungen können beginnen, ohne dass tiefere Schichten betroffen sind.
Diagnose
Die Diagnose erfolgt meist durch visuelle Begutachtung durch Fachpersonal. Dabei wird geprüft, wie tief die Wunde ist und ob Anzeichen einer Infektion oder einer chronischen Wunde vorliegen.
Beachte: Schon bei ersten Symptomen eines Dekubitus Grad 2 ist ein Arztbesuch notwendig, um eine geeignete Behandlung einzuleiten.
Wundversorgung: Richtige Reinigung und Wundauflagen
Die Wundversorgung ist ein zentraler Bestandteil der Behandlung. Und so geht’s Schritt für Schritt:
Reinigung der Wunde
Verwende sterile Lösungen, um Schmutz und Bakterien zu entfernen.
Trockne die Umgebung der Wunde vorsichtig ab, ohne sie zu reizen.
Anwendung von Wundauflagen
Nutze feuchte Wundauflagen, um ein optimales Heilungsmilieu zu schaffen.
Je nach Zustand der Wunde können Schaumauflagen oder Hydrokolloide sinnvoll sein.
Schutz vor Infektionen
Halte die Wunde sauber und wechsle die Auflagen regelmäßig.
Beobachte die Wunde auf Anzeichen von Verschlechterungen oder Entzündungen.
Regelmäßige Kontrolle
Kontrolliere die Wunde täglich, um den Heilungsverlauf zu überwachen.
Behandlungsmöglichkeiten von Dekubitus Grad 2
Die Behandlung eines Dekubitus Grad 2 erfordert eine Kombination aus Druckentlastung, Wundversorgung und, falls nötig, medizinischen Maßnahmen. Ziel ist es dabei stets, die Heilung zu fördern und das Fortschreiten der Wunde zu verhindern.
Druckentlastung
Lagerung bei Dekubitus: Regelmäßige Positionswechsel sind entscheidend, um den Druck auf die betroffenen Stellen zu minimieren. Techniken wie die 30-Grad-Lagerung oder die 135-Grad-Lagerung entlasten gefährdete Hautpartien.
Verwendung von Lagerungskissen: Spezielle Dekubitus Lagerungskissen helfen, den Druck gleichmäßig zu verteilen und empfindliche Bereiche zu schützen.
Medizinische Maßnahmen
Wenn die Wunde trotz Wundpflege nicht heilt oder sich verschlechtert, können weitere Schritte notwendig sein:
Dekubitus Pflaster: Diese speziellen Pflaster schützen die Wunde und fördern ein feuchtes Heilungsmilieu.
Behandlung durch Fachpersonal: Bei einem Dekubitus am Gesäß oder einem Dekubitus Grad 4 ist oft eine intensivere ärztliche Betreuung notwendig, um die bestmögliche Dekubitus Behandlung sicherzustellen.
Präventive Maßnahmen und Nachsorge
Die richtige Prävention und Nachsorge können entscheidend dazu beitragen, dass sich ein Dekubitus Grad 2 nicht weiter verschlechtert oder erneut auftritt. Hier sind die wichtigsten Maßnahmen:
Prävention
Regelmäßige Lagerung: Techniken wie die Oberkörperhochlagerung können zusätzlich die Durchblutung fördern und gehören zur Dekubitusprophylaxe.
Hautpflege: Halte die Haut sauber und trocken. Verwende feuchtigkeitsspendende Cremes, um die Widerstandsfähigkeit der Haut zu stärken.
Bewegung fördern: Auch bei eingeschränkter Mobilität können kleine Bewegungen helfen, Druck zu reduzieren.
Einsatz von Hilfsmitteln: Druckentlastende Matratzen und Sitzkissen sind essenziell, um betroffene Stellen zu schützen.
Nachsorge
Regelmäßige Kontrolle: Überprüfe die Haut auch nach der Heilung auf neue Anzeichen von Druckstellen.
Hautbarrieren stärken: Verwende Barrierecremes, um die Haut vor Feuchtigkeit und Reibung zu schützen.
Ernährung optimieren: Eine ausgewogene Ernährung mit viel Eiweiß und Vitaminen unterstützt ebenfalls die Regeneration.
Tipps und Unterstützung für Angehörige und Pflegekräfte
Die Pflege von einem Dekubitus Grad 2 kann herausfordernd sein - erfordert aber vor allem Geduld und das richtige Wissen.
Hier sind einige Tipps, die dir helfen können, wenn du betroffen bist:
Kommunikation fördern: Frage regelmäßig nach, ob der Betroffene Schmerzen hat oder sich unwohl fühlt.
Pflegeplanung erstellen: Entwickle gemeinsam mit einem Arzt oder Pflegepersonal einen Plan für Lagerungswechsel und Hautpflege.
Schulung nutzen: Pflegekräfte und Angehörige sollten sich über die Dekubitus Stadien und deren Behandlung informieren, um bestmöglich zu unterstützen.
Emotionale Unterstützung: Ein Dekubitus kann auch psychisch belastend sein. Ermutige die betroffene Person, sich auf den Heilungsprozess zu konzentrieren.
Fazit
Ein Dekubitus Grad 2 ist ein ernstzunehmendes Druckgeschwür, das jedoch mit der richtigen Behandlung und Pflege gut heilbar ist. Frühzeitige Maßnahmen wie Druckentlastung, professionelle Wundversorgung und präventive Schritte spielen eine zentrale Rolle, um eine Verschlimmerung zu verhindern. Die Nutzung von Hilfsmitteln wie Lagerungskissen und die Unterstützung durch Fachpersonal tragen entscheidend zur Heilung bei.
Oft gefragt
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