Meniskusriss-Behandlung: Bewährte Behandlungsmethoden
Einleitung
Ob im Profifußball oder im direkten Freundeskreis – von einem Meniskusriss (Meniskusläsion) hat jeder schon einmal gehört. Kein Wunder, denn Verletzungen an den Menisken gehören zu den häufigsten Knieverletzungen beim Sport. Die Menisken sind Knorpelscheiben im Knie und dienen als Stoßdämpfer. Sie setzen sich aus dem Innen- und dem Außenmeniskus zusammen. Bei einer Überbelastung des Knies können die Menisken reißen. Da der Innenmeniskus unbeweglicher ist, passiert ein Riss des Innenmeniskus – in der Fachsprache „Innenmeniskusläsion“ – wesentlich öfter. Im Folgenden erfährst du, wie eine Verletzung der Menisken verursacht werden kann und welche Methoden es gibt, einen Meniskusriss zu behandeln.
Mögliche Ursachen kennen und Symptome eines Meniskusrisses erkennen
Plötzliches Abbremsen oder ein schneller Richtungswechsel, das Knie verdreht sich und ein stechender Schmerz ist zu spüren – so kann ein Unfall aussehen, der zu einem Meniskusriss führt. Insbesondere bei Sportarten wie Fußball, Handball, Tennis oder Skifahren ist dieses Szenario oft zu beobachten.
Ein Meniskusschaden kann aber auch altersbedingt entstehen. Ab einem Alter von 40 Jahren kann eine Abnutzung des Meniskusknorpels – eine sogenannte Meniskopathie – ein Problem sein. Die Knorpelscheiben werden dünner und dadurch anfälliger für Schäden. Wer über mehrere Jahre hinweg Berufe ausübt, bei denen vermehrt in der Hocke oder kniend gearbeitet wird, ist besonders gefährdet. Auch ein starkes Übergewicht kann zu einer chronischen Überlastung des Meniskus im Knie führen und Verletzungen begünstigen.
Neben den genannten Umständen sprechen auch bestimmte Symptome für einen Meniskusriss. Je nach Schweregrad der Verletzung können die Symptome unterschiedlich stark ausgeprägt sein:
Schmerzen: Reißt der Meniskus in Folge eines Unfalls, spüren Betroffene in der Regel direkt einen stechenden Schmerz im Knie. Danach schmerzt das Knie, wenn es belastet oder gedreht wird. Ist der Meniskus nur angerissen, sind die Schmerzen häufig nicht direkt zu spüren und machen sich erst Stunden oder Tage später bemerkbar. Auch ein schleichend entstandener Meniskusschaden kann jahrelang schmerzfrei verlaufen und erst im Akutfall und bei starker Belastung Schmerzen verursachen. Anhand der Schmerzen kann der Meniskusriss zudem lokalisiert werden: Ist der äußere Meniskus verletzt, schmerzt auch die äußere Seite des Knies. Ein Innenmeniskusriss ist entsprechend an der Innenseite des Knies zu spüren. Schmerzen in der Kniekehle sprechen für einen Innenmeniskus-Hinterhornriss. Als Hinterhorn wird der hintere Teil des Innenmeniskus bezeichnet.
Knackendes Geräusch: Im Moment des Unfalls oder bei bestimmten Bewegungen können Betroffene teilweise ein Knacken hören.
Schwellung: Ist ein Meniskus gerissen, kann sich Flüssigkeit im Kniegelenk sammeln und das Knie anschwellen.
Bewegungseinschränkung: Durch die Schwellung kann auch die Beweglichkeit des Knies beschränkt sein. Das Kniegelenk ist blockiert und es fällt schwer, das Bein zu strecken oder zu beugen. Diese Blockade können auch Patienten spüren, die unter einer Meniskopathie (Verschleiß des Meniskus) leiden.
So wird ein Meniskusriss behandelt
Die Behandlung eines Meniskusrisses kann operativ oder konservativ – ohne Operation – erfolgen. Welche Behandlungsmethode sich eignet, entscheidet immer ein Arzt. Begib dich also bei dem Verdacht auf einen Meniskusriss umgehend in ärztliche Behandlung.
Passiert ein Meniskusriss in Folge eines Unfalls beim Sport oder anderen Aktivitäten, kannst du diese Sofortmaßnahmen ergreifen:
Knie ruhigstellen und hochlagern
Kühlen (nicht länger als 15 Minuten am Stück)
Schiene (Orthese) anlegen
Alle weiteren Schritte sollte nur ein Arzt durchführen und anordnen:
Entscheidend für die Behandlung der Verletzung ist die Größe, Form und die genaue Position des Meniskusrisses im Knie. Große oder komplizierte Risse, die bei den Patienten starke Symptome verursachen, werden meistens operativ versorgt. Zudem werden auch junge Patienten und Sportler eher mittels OP behandelt. Während der Operation nähen die Ärzte den Riss im Meniskus oder entfernen Teile des Meniskus, damit dieser gut verheilen kann.
Die Heilungsdauer eines Innenmeniskusrisses oder einer Verletzung des äußeren Meniskus variiert je nach Operationsart. Werden Teile des verletzten Meniskus entfernt, dauert die Heilung in etwa sechs Wochen. Ein genähter Meniskus benötigt wesentlich mehr Zeit und ist nach vier bis sechs Monaten wieder voll belastbar. Auch eine konservative Behandlung – ohne Operation – kann sich über mehrere Wochen bis Monate erstrecken. Diese Methode wird bei weniger schwerwiegenden und degenerativ entstandenen Verletzungen (Verschleiß) angewendet.
Eine starke Form des Meniskus-Verschleißes ist die mukoide Degeneration. Dabei weicht das Knorpelgewebe auf und entwickelt eine schleimige Struktur. Dadurch ist es weniger belastbar und Risse im Meniskus bilden sich schneller.
Methoden, einen Meniskusriss konservativ zu behandeln:
Knie ruhigstellen und Orthese tragen
Gehhilfen nutzen
Physiotherapie
Übergewicht abbauen
langes Knien unterlassen
Anwendungen von Orthesen für Meniskusverletzungen: Wie sie helfen können
Was ist eigentlich eine Orthese? Hier ein paar kompakte Informationen zu Knieorthesen bei Meniskusrissen:
Eine Orthese ist eine Schiene, die das Knie nach der Meniskusverletzung stabilisiert.
Durch die Orthese können Patienten das Knie nicht mehr voll bewegen. So wird es geschützt vor einer zu starken Belastung.
Insbesondere für eine konservative Behandlung ist eine Orthese ein beliebtes Mittel, um den natürlichen Heilungsprozess zu unterstützen.
Aber auch nach einer Meniskus-Operation kann eine Orthese hilfreich sein.
Die Anwendungsdauer ist je nach Schweregrad der Verletzung unterschiedlich. Während der Anwendung ist es sinnvoll, sowohl tagsüber als auch nachts die Orthese zu tragen. Hinterlässt deine Orthese Druckstellen auf der Haut, solltest du deinen Arzt kontaktieren und das Problem abklären, da solche Hautveränderungen für eine falsch sitzende Orthese sprechen können.
Übrigens: Orthesen werden nicht nur bei Knieverletzungen eingesetzt, sondern eignen sich auch für jegliche andere Probleme, wie Schnappdaumen, Schulterinstabilität oder als Hilfsmittel bei einem Bandscheibenvorfall.
Spezifische Übungen zur Behandlung eines Meniskusrisses: Stärkung und Rehabilitation
Nach einer Verletzung oder Entzündung des Meniskus solltest du dein Knie langsam wieder mobilisieren. Wir empfehlen jegliche Belastung zunächst mit deinem Arzt zu besprechen oder eine professionelle Physiotherapie in Anspruch zu nehmen. So ist gewährleistet, dass du die Übungen richtig ausführst und keine Folgeschäden im Knie entstehen. Folgende Übungen bei einem Meniskusriss können die Heilung unterstützen oder zukünftigen Schäden vorbeugen:
Waden dehnen
Schritt 1
Setze dich mit ausgestreckten Beinen auf den Boden. Deine Füße zeigen Richtung Decke.
Schritt 2
Lege nun ein Fitnessband um einen deiner Füße.
Schritt 3
Halte deinen Rücken gerade und zieh das Fitnessband mit beiden Armen zu dir. Du solltest nun eine Dehnung in den Waden spüren. Halte diese Position für einige Sekunden. Führe diese Übung an beiden Beinen mehrmals aus.
Ausfallschritt
Schritt 1
Stelle dich aufrecht auf eine Fitnessmatte. Deine Füße stehen parallel zueinander.
Schritt 2
Mache mit einem Bein einen großen Ausfallschritt nach vorne und begib dich in die Beugung. Dein Knie sollte sich auf einer Linie mit deinem vorderen Fuß befinden. Achte außerdem darauf, dass du deine Fußspitzen des vorderen Fußes in der Beugung noch sehen kannst.
Schritt 3
Führe das Knie deines hinteren Beines jetzt nah zum Boden und halte die Position einige Sekunden. Wiederhole die Übung einige Male mit beiden Beinen. Diese Übung kann Verletzungen der Menisken und Schmerzen in der Hüfte vorbeugen. Führe die Übung nicht weiter aus, wenn du Schmerzen im Innenmeniskus oder im Außenmeniskus spürst.
Bein anheben
Schritt 1
Lege dich seitlich auf den Boden, idealerweise auf eine Fitnessmatte.
Schritt 2
Positioniere den Arm, der auf dem Boden liegt, unter deinen Kopf. Mit dem anderen stützt du dich auf dem Boden ab.
Schritt 3
Hebe jetzt das obere Bein gestreckt nach oben in Richtung Decke. Die Knie sollten dabei beide nach vorne zeigen. Drehe dein abgewinkeltes Bein nicht ein. Halte das Bein einige Sekunden und lege es dann wieder ab. Führe diese Übung mit beiden Beinen mehrmals durch.
Hausmittel gegen Knieschmerzen: Natürliche Ansätze zur Schmerzlinderung
Wenig überraschend: Knieschmerzen treten nicht nur bei Meniskusschäden auf, sondern haben sehr unterschiedliche Ursachen. Gerissene Kreuzbänder, ein Kniegelenkerguss, der nicht weggeht, Arthrose im Knie oder eben ein Meniskusriss sind nur einige Beispiele. Doch was hilft bei Knie- und Meniskus-Schmerzen? Zunächst solltest du unbedingt einen Arzt aufsuchen und dein Knie gründlich untersuchen lassen. Nach Absprache mit deinem Arzt kannst du diese Hausmittel bei Knieschmerzen einsetzen:
Quarkwickel können Knieschmerzen lindern und haben einen entzündungshemmenden Effekt.
Schwimmen oder Aquafitness eignen sich bei Knieschmerzen. Durch den Auftrieb im Wasser tragen deine Gelenke nicht das volle Körpergewicht und werden geschont.
Kühlen mit einem Kühlpack hilft meistens als Sofortmaßnahme gegen die Schmerzen nach einem Unfall. Bei andauernden Schmerzen kann Pfefferminzöl auf das Knie aufgetragen werden, da es einen kühlenden Effekt hat.
Sollte dein Knie entzündet sein, kann Arnika-Salbe unterstützend wirken. Die Salbe hat entzündungshemmende Eigenschaften.
Fazit
Wer an einen Meniskusriss denkt, dem kommen Bilder von Fußballern oder Skifahrern in den Kopf. Ein Unfall ist aber nur eine Möglichkeit, sich eine solche Verletzung zuzuziehen. Insbesondere bei älteren Personen entsteht ein Meniskusriss häufiger durch einen Verschleiß des Meniskus. Entsprechend unterscheiden sich auch die Behandlungsmethoden. Während eine unfallbedingte Meniskus-Verletzung eher operiert wird, kann ein Meniskusriss als Folge eines Verschleißes auch ohne OP behandelt werden. Dann heißt es Ruhigstellen, Orthese anlegen und zukünftig auf gelenkschonende Tätigkeiten – wie Schwimmen – setzen.
Oft gefragt
Unsere Experten beraten dich gerne zu den von deinem Arzt empfohlenen Hilfsmitteln.