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Sind Kniebandagen bei Arthrose wirklich sinnvoll?

Sind Kniebandagen bei Arthrose wirklich sinnvoll?

Aktualisiert am 13.01.2025 | 4 Min. Lesezeit
Geprüft von:Julius Hofmann

Einleitung

Bei der Gonarthrose kommt es zu Abbauprozessen im Kniegelenk. Arthrose ist eine weit verbreitete Erkrankung im Erwachsenenalter. Wissenschaftlichen Untersuchungen zufolge sind rund 30 Prozent der Patienten über 60 Jahren davon betroffen. Solltest du an einer Kniearthrose leiden, stellt sich irgendwann die Frage, ob eine Kniebandage für dich hilfreich ist.

Das Wichtigste in Kürze:
  • Arthrose ist weit verbreitet. Rund 30 Prozent der Menschen über 60 sind davon betroffen.

  • Arthrose ist eine degenerative Erkrankung des Gelenks, genauer des Gelenkknorpels. und kann jedes Gelenk deines Körpers betreffen. Die Erkrankung ist leider nicht heilbar.

  • Kniebandagen können das betroffene Gelenk entlasten, haben aber auch Nachteile. Lass dich von deinem Arzt beraten, was in deinem speziellen Fall sinnvoll ist.

Wie äußert sich Arthrose?

Arthrose ist eine degenerative Erkrankung des Gelenks, genauer des Gelenkknorpels. Der Knorpel ist ein glattes, zähes Gewebe, das die Knochenenden bedeckt und die Bewegung des Gelenks ermöglicht. Wenn der Knorpel abbricht, reiben die Knochen aneinander – Schmerzen, Steifheit und Bewegungseinschränkungen sind die Folge. 

Arthrose kann jedes Gelenk im Körper betreffen, am häufigsten tritt sie in folgenden Gelenken auf:

Arthrose ist meist sehr schmerzhaft. Doch zum Glück gibt es einiges, was dir helfen kann, besser damit umzugehen.

Wie sinnvoll sind Kniebandagen bei Arthrose?

Arthrose ist nicht heilbar und das betroffene Gelenk sollte dem Schweregrad der Arthrose angemessen entlastet werden. In den meisten Fällen verordnet dir der Arzt Einlagen, Bandagen oder eine Orthese.

Expertentipp

Einlagen für die Schuhe kommen bei Kniearthrose zum Einsatz, wenn Fehlstellungen der Füße, etwa ein Plattfuß, vorliegen. Die Einlagen korrigieren die Fußstellung und entlasten das Kniegelenk. 

Zusätzlich unterstützen Kniebandagen und Knieorthesen bei Arthrose dein Gelenk. Sie werden je nach Indikation vom Arzt verordnet.

Bandagen bestehen aus einem Kompressionsgestrick. Sie passen sich flexibel deinem Körper an und bieten dir eine gewisse Bewegungsfreiheit. Gleichzeitig stabilisieren sie das Gelenk. Einige Modelle verfügen über sogenannte Pelotten. Dabei handelt es sich um spezielle Polster, die in die Bandage eingearbeitet sind. Pelotten schützen und massieren das umliegende Gewebe.

Du kannst dir die Funktionsweise einer Bandage folgendermaßen vorstellen: Die stabilisierende Wirkung sorgt dafür, dass du trotz Arthrose in Bewegung bleibst und dein Gelenk dabei geschützt ist. Beim Gehen übt das flexible Gewebe der Bandage einen leichten Druck aus, der wie eine Massage wirkt. Dadurch wird der Stoffwechsel angeregt. Schwellungen können sich schneller zurückbilden und Entzündungen klingen ab.

Gleichzeitig spenden Bandagen Wärme, die bei Arthrose meist als angenehm empfunden wird.

Orthesen bei Kniearthrose zeichnen sich durch eine höhere Stabilität aus und schränken dafür die Beweglichkeit ein. Sie sind komplexe, feste Konstruktionen. Eine Orthese wird von einem Orthopädietechniker speziell für dich angefertigt. Sie kann so eingestellt werden, dass sie bestimmte Bewegungen ermöglicht und andere verhindert. Dadurch entlastet die Orthese das Gelenk und schützt dein Knie vor Fehlbelastungen. 

Kniebandagen bei Meniskusverletzungen

Meniskusbeschwerden können auf lange Sicht dazu beitragen, dass sich eine Kniearthrose entwickelt. Daher ist es wichtig, Meniskusbeschwerden ärztlich untersuchen und behandeln zu lassen.

Eine Kniebandage bei Meniskusverletzungen kommt während des Heilungsprozesses zum Einsatz. Einige Betroffene wünschen sich darüber hinaus, zum Beispiel beim Sport, eine Stabilisierung für ihr Knie. Dafür kommen Bandagen oder Tapes infrage. Du kannst beispielsweise dein Knie tapen, wenn der Meniskus innen verletzt war. Im Gegensatz zur Bandage bietet dir ein Tape mehr Bewegungsfreiheit, was beim Sport von Vorteil sein kann.

Kniebandage und Tapen: Fachlicher Rat ist unverzichtbar

Es klingt einfach: Bandage anziehen oder Tape aufkleben – fertig. Bitte denke daran, dass jede Sportart und sogar deine Rolle im Team eine bestimmte Stabilisierung erfordert. Anders ausgedrückt: Der Torwart benötigt eine andere Bandage als der Stürmer.

Deshalb ist der Rat deines behandelnden Arztes oder Physiotherapeuten besonders wichtig, wenn es um die Nachsorge und Prävention einer Knieverletzung geht. Nutze die Hilfsmittel so, wie es dir empfohlen wurde und gestalte dein Leben aktiv und mit Freude.   

Vorteile von Kniebandagen

Durch ihre Beschaffenheit unterstützen dich Kniebandagen auf verschiedene Weise:

  • Sie stabilisieren das Gelenk und reduzieren Belastungen.

  • Die Kompression lindert Schmerzen.

  • Die Bandage wärmt das Gewebe und fördert Heilungsprozesse.

  • Sie schützt vor weiteren Verletzungen.

  • Sie verbessert die Wahrnehmung des Knies und fördert bewusste Bewegungen.

Nachteile von Kniebandagen

Das Tragen einer Kniebandage kann Nachteile, also unerwünschte Wirkungen, zur Folge haben. Diese Nebenwirkungen solltest du kennen:

  • Eine Kniebandage schränkt die Bewegungsfreiheit ein und kann das Gehen beeinträchtigen.

  • Empfindliche Haut kann bei längerem Gebrauch mit Rötung und Jucken reagieren.

  • Eine zu starke Bandage kann zu Muskelabbau führen.

  • Das Tragen kann zur Gewohnheit werden und beim Absetzen Ängste hervorrufen. Dieser psychologische Effekt ist nicht zu unterschätzen.

Fazit

Die Diagnose „Gonarthrose“ kann Unsicherheit und Ängste auslösen. Arthrose ist eine chronische Erkrankung, die Therapie erfordert Geduld und Engagement. Mit der richtigen Behandlung und maßgeschneiderten Hilfsmitteln kannst du deinen Alltag noch lange aktiv und mit Freude gestalten.

Oft gefragt

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Susanne Schmieder
Medical Writerin
Autor

Unsere Experten beraten dich gerne zu den von deinem Arzt empfohlenen Hilfsmitteln.

Literatur und weiterführende Informationen