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Knick-Senk-Spreizfuß behandeln: Einlagen & Übungen

Knick-Senk-Spreizfuß behandeln: Einlagen & Übungen

Aktualisiert am 23.01.2025 | 7 Min. Lesezeit
Geprüft von:Partner Management

Einleitung

Ein Knick-Senk-Spreizfuß ist eine Veränderung des Fußgewölbes, die häufig auftritt und viele Menschen betrifft, oft ohne dass sie es wissen. Wenn wir über den Fuß sprechen, denken wir meist an ihn als eine stabile Einheit, die uns durchs Leben trägt. Doch der Fuß ist ein komplexes Gebilde aus Knochen, Muskeln, Sehnen und Bändern, das sehr flexibel ist und sich an unterschiedliche Belastungen anpasst. Im gesunden Zustand sorgen die Fußgewölbe (Längs- und Quergewölbe) für eine optimale Druckverteilung auf unsere Fußknochen im Stand und beim Gehen.

Was ist ein Knick-Senk-Spreizfuß?

Beim Knick-Senk-Spreizfuß sind Aufbau und Funktion der Fußgewölbe gestört. Das Längsgewölbe des Fußes, das normalerweise wie eine Brücke zwischen Ferse und Ballen verläuft, flacht ab. Gleichzeitig kippt der Fuß nach innen (das ist der „Knick“), und der Vorfuß verbreitert sich durch die Absenkung des Quergewölbes, sodass die Mittelfußköpfchen und die Zehen stärker belastet werden (das ist der „Spreizfuß“). Diese Veränderungen können den gesamten Bewegungsapparat beeinflussen und zu Beschwerden führen.

Ursachen & genetische Veranlagung des Knick-Senk-Spreizfußes

Die Entstehung eines Knick-Senk-Spreizfußes kann durch verschiedene Faktoren begünstigt werden. Einer der Hauptfaktoren ist das Tragen von ungeeignetem Schuhwerk. Hohe Absätze verstärken die Belastung des Vorfußes und können die Entstehung eines Spreizfußes begünstigen. Ähnliches gilt für Schuhe, die den Fuß im Bereich der Gewölbe nur wenig Halt bieten (abgetragene Schuhe oder sehr weiches Material). Durch diese fehlende Unterstützung wird ebenfalls die Entstehung eines Knick-Senk-Spreizfußes begünstigt. Auch langes Stehen oder dauerhaft schweres Tragen kann den Fuß überlasten und die Entstehung der Fehlstellung beeinflussen.

Eine weitere Ursache kann eine vererbte oder angeborene Bindegewebsschwäche sein. Wenn das Gewebe, das die Knochen und Gelenke des Fußes zusammenhält, nicht stark genug ist, kann das Fußgewölbe nachgeben. Übergewicht ist ebenfalls ein häufiger Risikofaktor, da das zusätzliche Gewicht die Belastung auf die Füße erhöht und das Fußgewölbe abflachen lässt.

Nicht zuletzt spielt auch das Alter eine Rolle. Mit zunehmendem Alter verlieren die Bänder und Muskeln an Elastizität und Kraft, was das Risiko für einen Knick-Senk-Spreizfuß erhöht.

Symptomatik des Knick-Senk-Spreizfußes

Ein Knick-Senk-Spreizfuß kann sich durch verschiedene Symptome bemerkbar machen, die je nach Schweregrad unterschiedlich stark ausgeprägt sein können. Viele Menschen bemerken zunächst eine schnelle Ermüdung der Füße, vor allem nach längeren Gehstrecken oder nach dem Stehen. Ein häufiges Symptom sind Schmerzen im Bereich des Fußgewölbes oder der Ferse. Diese Schmerzen können bis in die Knie, Hüften und den unteren Rücken ausstrahlen, da der gesamte Bewegungsapparat durch die Fehlstellung des Fußes in Mitleidenschaft gezogen wird.

Ein weiteres Anzeichen ist eine Veränderung des Gangbildes. Oft tritt ein „Innenknicken“ der Füße auf, was bedeutet, dass der Fuß bei jedem Schritt nach innen abkippt. Dies kann zu einer ungleichmäßigen Abnutzung der Schuhsohlen führen, was ein zusätzliches Indiz für einen Knick-Senk-Spreizfuß sein kann.

Einige Menschen leiden auch unter Schwielen oder Hühneraugen an den Füßen, die durch die veränderte Belastung der Fußsohlen entstehen. In schweren Fällen können auch Nerven oder Sehnen im Fußbereich gereizt werden, was zu weiteren Beschwerden führen kann.

Ein unbehandelter Knick-Senk-Spreizfuß kann ebenfalls die Entstehung eines Hallux valgus begünstigen. Durch die Verbreiterung des Vorfußes nimmt der Druck auf die Großzehe zu, wodurch die typische Verschiebung der Großzehe entstehen kann.

Behandlungsmöglichkeiten: Was kann man dagegen tun?

Die gute Nachricht ist: Ein Knick-Senk-Spreizfuß lässt sich gut behandeln! Je nach Ausprägung der Beschwerden gibt es verschiedene Therapiemöglichkeiten, die dir helfen können, den Fuß zu entlasten und die Beschwerden zu lindern.

Einlagen bei einem Knick-Senk-Spreizfuß: Vorteile & Tipps

Speziell angefertigte Einlagen können das Fußgewölbe stützen, korrigieren die Fehlstellung und verteilen die Belastung gleichmäßiger über den gesamten Fuß. Dadurch werden Druckstellen vermieden, und die Füße ermüden weniger schnell. Einlagen lassen sich in fast jedem Schuh tragen und sind eine einfache Möglichkeit, die Fußgesundheit nachhaltig zu verbessern. Sie werden individuell bei uns im Fachhandel angepasst und können so optimal auf deine Bedürfnisse ausgelegt werden.

Bandagen

  • USG-Bandage: Ein weiteres effektives medizinisches Hilfsmittel ist die USG-Bandage. Diese spezielle Bandage unterstützt das untere Sprunggelenk (USG) und hilft, den Fuß in eine natürliche Position zu bringen. Sie fördert eine aktive Aufrichtung des Fußes und reduziert dadurch die Fehlbelastung, die zu Beschwerden führen kann. Die Bandage ist besonders flexibel und passt sich den Bewegungen des Fußes an, ohne einzuengen. Zudem ist sie die perfekte Ergänzung im Alltag für Situationen, bei denen keine Schuhe getragen werden, z. B. im häuslichen Umfeld.

  • Metatarsal-Bandagen mit Pelotte: Metatarsalbandagen kommen hauptsächlich bei Problemen und Beschwerden im Vorfußbereich, wie z. B. beim Spreizfuß, zum Einsatz. Ein wichtiges Element ist die integrierte Pelotte, die die Aufrichtung des Quergewölbes unterstützt und so eine Symptomlinderung erzielen kann. Dieses Medizinprodukt kann dort unterstützend eingesetzt werden, wo Einlagen keinen Platz im Schuh haben, wie z. B. in High Heels.

Achtsamkeit und Selbstfürsorge

Neben den oben genannten Hilfsmitteln spielen auch Achtsamkeit und Selbstfürsorge eine entscheidende Rolle bei der Behandlung eines Knick-Senk-Spreizfußes. Es ist wichtig, dass du auf deine Füße achtest und ihnen die Pflege zukommen lässt, die sie verdienen. Gönne deinen Füßen regelmäßig Pausen und trage geeignetes Schuhwerk, vor allem, wenn du viel stehen oder gehen musst. Massagen oder Fußbäder können helfen, die Muskulatur zu entspannen und die Durchblutung zu fördern.

Regelmäßig barfuß zu gehen, idealerweise auf weichem Untergrund wie Gras oder Sand, kann zusätzlich hilfreich sein. Dies stärkt die Fußmuskulatur und fördert ein natürliches Abrollen des Fußes.

Fazit

Der Knick-Senk-Spreizfuß ist zwar eine weitverbreitete, aber gut behandelbare Fußfehlstellung. Mit den richtigen Hilfsmitteln, wie individuell angepassten Einlagen und USG-Bandagen, kannst du deine Füße effektiv entlasten und die Beschwerden lindern.

Vertraue auf die Expertise eines kompetenten Fachhändlers, der dich bei der Auswahl und Anpassung zum richtigen medizinischen Hilfsmittel unterstützt. Mit einer ganzheitlichen Versorgung und regelmäßiger Pflege kannst du deine Fußgesundheit verbessern und deine Lebensqualität steigern – unabhängig vom Alter oder Gesundheitszustand.

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