/
/
/
Schmerzende Fußsohlen? Entdecke die Ursachen!

Schmerzende Fußsohlen? Entdecke die Ursachen!

Aktualisiert am 13.01.2025 | 10 Min. Lesezeit
Geprüft von:Julius Hofmann

Einleitung

Schmerzende und brennende Fußsohlen können unterschiedliche Ursachen haben. Eine der häufigsten ist eine Entzündung der Sehnenplatte an der Fußsohle, die sogenannte Plantarfasziitis. Vor allem Läufer sind von diesen Fußschmerzen betroffen, da die Sehne bei jedem Auftritt stark belastet wird. Wir klären auf, welche Ursachen hinter schmerzenden Fußsohlen stecken können und was du gegen deine Beschwerden tun kannst.

Das Wichtigste in Kürze
  • Die Entzündung der Plantarsehne (Plantarfasziitis) ist oftmals der Grund für anhaltende Schmerzen in der Fußsohle und kann zu einem unteren Fersensporn führen.

  • Nervenschäden und Durchblutungsstörungen, unter anderem durch Diabetes bedingt, können ebenfalls Fußsohlenschmerzen verursachen.

  • Kühlung der betroffenen Stelle, bequemes Schuhwerk, Einlagen und Dehnübungen können zur Linderung der Beschwerden beitragen.

Ursachen von schmerzenden Fußsohlen

Es gibt noch weitere Ursachen, die dafür verantwortlich sind, dass du unter deinem Fuß Schmerzen hast. Wir geben dir hier einen Überblick.

Überlastung

Ein charakteristisches Symptom der Überlastung ist ein intensiver Schmerz in der Fußsohle oder Ferse, der typischerweise beim ersten Aufstehen am Morgen auftritt. Dieser Schmerz neigt dazu, nach einiger Zeit der Bewegung wieder zu verschwinden. Allerdings kann eine erneute starke Belastung der Füße im Tagesverlauf wieder zu einer Zunahme der Schmerzen führen. Ist der Fuß dauerhaft überbelastet, kann es u.a. zu verschleißbedingten Folgeerkrankungen und Entzündungen kommen.

Plantarfasziitis

Die Plantarfaszie ist ein Sehnenband, das sich an der Unterseite deines Fußes entlangzieht. Sie ist für die Stützung des Fußgewölbes beim Gehen und Laufen zuständig. Bei Überbeanspruchung durch intensive, ungewohnte oder langandauernde Aktivitäten kann es zu einer Überreizung kommen, die sich in Form einer Entzündung manifestiert. Mediziner sprechen dann von einer Plantarfasziitis. Die Folge der chronischen Entzündung ist ein dornenförmiger Knochenauswuchs am Fersenbein, der untere Fersensporn.

Nervenschädigungen

Bei einer Schädigung der Nerven, wie sie bei einer Polyneuropathie vorkommt, leiden Patienten unter schmerzenden, stechenden, aber auch unter brennenden Füßen. Zudem berichten manche Betroffene von einem Kribbeln im Fuß im Ruhezustand. Bei der Baxter-Neuropathie ist beispielsweise ein Teil des Plantarnervs eingeklemmt, was zu seitlichen Fersenschmerzen und Schmerzen an der Fußsohle führen kann.  

Burning-Feet-Syndrom

Wenn die Fußsohlen schmerzen und brennen, kann es sich auch um das Burning-Feet-Syndrom handeln, das meist durch einen anhaltenden Mangel an Pantothensäure (Vitamin B5) entsteht. Betroffene leiden unter kribbelnden oder stechenden Missempfindungen und Taubheitsgefühlen. Die Symptome treten bevorzugt nachts auf und rauben den Patienten den Schlaf.

Stoffwechsel- und Durchblutungsstörung

Auch Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes mellitus können durch den hohen Zuckergehalt zu Nervenbeeinträchtigungen und Durchblutungsstörungen im Fuß führen.

Symptome bei schmerzenden Fußsohlen

Je nach Fortschritt der Planarfasziitis können unterschiedliche Symptome auftreten:

  • stechende Schmerzen in den Füßen beim Auftreten und Abrollen

  • Fersenschmerzen nach körperlicher Belastung

  • Anlaufschmerzen nach längerer Pause

  • seitlicher Schmerz an der Fußaußenseite durch eine Schonhaltung

  • stechender Schmerz im Fuß im Ruhezustand

  • Schmerzen unterm Fuß mittig

  • Unterer Fersensporn: Durch die chronische Entzündung bilden sich Kalkablagerungen an der Plantarsehne, was zu Schmerzen in der Ferse und Fußsohle führen kann.

Wie lassen sich schmerzende Fußsohlen behandeln?

Obwohl sich eine Plantarfasziitis oft von allein im Verlauf weniger Monate bessert, suchen viele Betroffene wegen der zum Teil erheblichen Schmerzen einen Arzt auf. Wir stellen Therapien und Maßnahmen vor, die deine Schmerzen lindern.

Fuß schonen

Bei einer Plantarfasziitis ist es entscheidend, den betroffenen Fuß zu schonen, um die Heilung zu fördern und Schmerzen zu lindern. Versuche die Belastung auf die Sehnenplatte zu verringern, indem du intensiven Sport meidest.

Fußsohle kühlen

Du kannst versuchen, mit Eiskompressen oder Gel-Packs deine Fußsohle zu kühlen, um akute Beschwerden lindern. Achte aber darauf, dass die Eispackung nicht direkt auf deiner Haut aufliegt.

Einsatz von Kortisonspritzen

Der Einsatz von Kortison bei der Plantarfasziitis wird in der medizinischen Praxis kontrovers diskutiert. In der Anfangsphase der Entzündung kann Kortison schnell hilfreich sein und deine Beschwerden lindern. Das Kortison darf aber nie in die Sehne direkt, sondern lediglich in sehnennahes Gebiet gespritzt werden. Der positive Effekt ist aber häufig nicht von langer Dauer. Als unerwünschte Nebenwirkungen kann eine dauerhafte Rückbildung des Polsterfettkörpers an der Ferse auftreten.

Extrakorporale Stoßwellentherapie (ESWT)

Bei der extrakorporalen Stoßwellentherapie werden akustische Druckimpulse von sehr kurzer Dauer auf die erkrankte Körperstelle gerichtet. Die Stoßwellen durchdringen deine Haut, Muskeln oder Fettgewebe, ohne sie zu verletzen – bis in tieferes Körpergewebe. Dort setzen sie eine Reihe von Reaktionen in Gang: Sie stimulieren einen natürlichen Heilungsprozess an der Ansatzstelle der Plantarfaszie und tragen somit zur Beseitigung von lang anhaltenden Entzündungen bei. Auch Kalkeinlagerungen im Gewebe können mit der ESWT aufgelöst werden. Bei Schmerzen in der Ferse ist die Stoßwellentherapie unter bestimmten Voraussetzungen Leistung der gesetzlichen Krankenversicherung.

Tipps zur Vorbeugung von Fußsohlenschmerzen

Schmerzen in der Ferse, im Fußballen und vor allem in der Fußsohle können dir den Spaß am Laufsport verderben und auch im Alltag sehr einschränkend sein. Wir empfehlen, rechtzeitig bei Beschwerden zu reagieren und in beschwerdefreien Phasen die Fußgesundheit nicht zu vernachlässigen.

  • Bequeme Schuhe tragen

    Sportschuhe mit guter Dämpfung und speziellem Fersenschutz schonen die Plantarfaszie. Wenn zusätzlich deine Wadenmuskulatur verkürzt ist, kann ein Absatz von 2 bis 3 cm an den Schuhen die Ferse leicht anheben und so für Entlastung sorgen.

  • Dehn- und Kräftigungsübungen für die Füße

    Bei einer Plantarfasziitis können Übungen helfen, die Fußmuskulatur zu kräftigen und Schmerzen zu reduzieren. Besonders hilfreich ist das Dehnen der Fußsohlen. Knie dich hierzu auf den Boden und stütze dich mit beiden Armen vor dem Körper ab. Hebe deine Knie an und stelle die Füße auf, sodass nur noch die Zehenspitzen den Boden berühren. Wenn du nun deine Zehen maximal streckst, erhältst du eine Dehnung an der Fußsohle.

  • Fersenpolster oder Einlagen bei Beschwerden

    Bei Schmerzen kann auch ein Fersenpolster oder Fersenkissen aus dem Sanitätshaus oder speziell angepasste Einlagen für Erleichterung sorgen.

Fazit

Schmerzende Fußsohlen werden häufig durch Überlastungsschäden wie die Plantarfasziitis verursacht, aber auch Nervenschädigungen, Durchblutungsstörungen oder Stoffwechselprobleme könnten dahinterstecken. Glücklicherweise gibt es zahlreiche Therapieansätze ­– von konservativen Methoden wie Kühlung, Schonung und Einlagen bis hin zu fortgeschrittenen Behandlungen wie der Stoßwellentherapie. Vorbeugende Maßnahmen wie das Tragen von bequemen Schuhen und regelmäßige Dehnübungen tragen wesentlich dazu bei, Schmerzen im Fuß zu vermeiden. Bei anhaltenden Fußschmerzen lohnt sich der Gang zum Facharzt, um eine gezielte Diagnose zu erhalten und therapeutische Maßnahmen einzuleiten.

Oft gefragt

Anja Lehner Ulshöfer
Anja Lehner-Ulshöfer
Medical Writerin
Autor

Unsere Experten beraten dich gerne zu den von deinem Arzt empfohlenen Hilfsmitteln.

Literatur und weiterführende Informationen