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Knoten in der Fußsohle? Morbus Ledderhose-Therapien

Knoten in der Fußsohle? Morbus Ledderhose-Therapien

Aktualisiert am 14.01.2025 | 6 Min. Lesezeit
Geprüft von:Angelina Bzdun

Einleitung

Morbus Ledderhose ist eine Erkrankung des Bindegewebes am Fuß, bei der es zu gutartigen Knoten an der Plantarfaszie kommt. Die Erkrankung kann unterschiedlich stark ausgeprägt sein und reicht von einzelnen kleinen Knubbeln unter der Haut bis hin zu ausgedehnten Verhärtungen entlang der Fußsohle zwischen Ferse und Großzehe. Wir klären über Ursache und Symptome auf und stellen Morbus Ledderhose-Therapien vor, die deine Beschwerden lindern.

Das Wichtigste in Kürze
  • Bei Morbus Ledderhose kommt es zu Knoten und Verhärtungen in der Plantarfaszie, der Sehnenplatte an der Fußsohle.

  • Die Wucherungen sind gutartig. Bei großen Knoten und Verwachsungen kommt es zu Schmerzen in der Fußsohle und die Beweglichkeit des Fußes ist eingeschränkt.

  • Es stehen verschiedene Therapien zu Verfügung, um die Knoten zu verkleinern. Leider kommt es bei der Erkrankung häufig zu Rückfällen.

Was ist Morbus Ledderhose?

Den ungewöhnlichen Namen verdankt die Erkrankung, die medizinisch Plantarfibromatose genannt wird, ihrem Entdecker – dem Chirurgen Georg Ledderhose. Bei Morbus Ledderhose kommt es zur Bildung fester Knoten und Stränge im Bindegewebe der Fußsohle, genauer in der Sehnenplatte zwischen Fersen und Zehen. Diese gutartigen Wucherungen – ähnlich einem Talgknoten unter der Haut – beginnen meist als kleiner Knubbel. Unbehandelt können sie sich schnell zu festen Knoten vergrößern und sich sogar mit dem umliegenden Gewebe verbinden. Dann spürst du die Verdickungen unter der Fußsohle bei jedem Schritt.

Die Ledderhose-Krankheit kann unterschiedlich stark ausgeprägt sein und reicht von einzelnen kleinen Knoten bis hin zu ausgedehnten Verhärtungen, die zu einem umfassenden Befall der Fußsohle zwischen der Ferse und der Großzehe führen können. Bei jeder vierten Erkrankung sind beide Füße von Morbus Ledderhose betroffen.

Die Erkrankung verläuft in drei Phasen und kann in Schüben auftreten:

  • Proliferationsphase: Im Anfangsstadium der Erkrankung ist bei den Zellen eine vermehrte Aktivität zu beobachten. Zu diesem Zeitpunkt haben die Patienten noch keine Schmerzen unter dem Fuß.

  • Aktive Phase: Jetzt bilden sich harte Knoten unter der Haut, die in der Fußsohle Schmerzen auslösen können.

  • Residuelle Phase: Die Knoten unter der Haut lagern Kollagen ein. Es kommt zur Narbenbildung und zum Zusammenziehen der Haut und/oder Krümmung der Zehen. Die meisten Betroffenen leiden unter starken Schmerzen unterm Fuß.

Wodurch entsteht Morbus Ledderhose?

Über die Ursache der Erkrankung ist noch wenig bekannt. Ärzte beobachten jedoch eine Häufung innerhalb von Familien. Zudem kommt der Morbus Ledderhose eher bei Männern als bei Frauen vor. Auch manche Sportarten wie Laufen und Ballsportarten scheinen die Entstehung der Knoten an der Fußsohle zu begünstigen.

Bei Morbus Ledderhose gibt es Risikofaktoren für die Entstehung der Knoten und der Fußsohlenschmerzen. Die Ursache kann in folgenden Begleiterkrankungen liegen:

  • Diabetes mellitus

  • Entzündungen

  • Lebererkrankung, meist in Zusammenhang mit Alkoholmissbrauch

  • bei Epilepsie als Nebenwirkung bestimmter Medikamente (z.B. Barbiturat-Antiepileptika), die bei Epilepsie eingesetzt werden

  • übermäßiger Nikotinkonsum

Wie äußert sich Morbus Ledderhose?

Es gibt einige charakteristische Symptome, die auf einen Morbus Ledderhose hinweisen:

  • Knoten, Verdickungen und harte Strangbildungen unter der Fußsohle

  • Mit zunehmender Größe der Knoten ist das Abrollen des Fußes beim Gehen eingeschränkt und es treten Schmerzen in den Füßen beim Auftreten auf.

  • Meist befinden sich die Knoten am inneren Fußgewölbe, was zu Schmerzen unter dem Fuß mittig-innen führen kann. Die Schmerzen in der Fußsohle sind in der Wölbung lokalisiert.

Medizinischer Hinweis

Bei knotigen Veränderungen unter der Haut solltest du immer deine Arztpraxis aufsuchen. Es ist eine genaue Diagnose notwendig, um bösartige Erkrankungen auszuschließen.

Wie wird Morbus Ledderhose diagnostiziert?

Die Diagnosestellung von Morbus Ledderhose beginnt mit einer sorgfältigen Untersuchung durch deinen Arzt. Dabei fragt er auch, ob du unter anderen Krankheiten leidest, nach deinen Gewohnheiten und ob du Sport treibst. Ziel ist es, möglichst viel über mögliche Zusammenhänge mit einem Morbus Ledderhose zu erfahren. Danach tastet der Arzt deine Füße ab und erfühlt die Größe der Knoten an deiner Fußsohle. Um die Knoten an der Plantarfaszie besser zu identifizieren, nutzt dein Arzt eventuell ein Ultraschallgerät. Damit können die Knoten in der Fußsohle auch in ihrer Größe genauer bestimmt werden.

Um ähnliche Erkrankungen auszuschließen, kann in manchen Fällen eine Röntgenaufnahme oder eine Magnetresonanztomografie (MRT) notwendig sein. Letztendlich lässt sich eine Diagnose mit höchster Präzision nur dann stellen, wenn eine Gewebeprobe der Knoten von einem Pathologen mikroskopisch untersucht wird. Dieses Gewebe kann entweder durch eine Biopsie entnommen oder im Rahmen eines operativen Eingriffs gewonnen werden.

Therapieansätze im Überblick bei Morbus Ledderhose

Die Art der Behandlung ist immer von den Symptomen und dem Verlauf der Erkrankung abhängig. Eine Therapie des Morbus Ledderhose ist notwendig, wenn die Haut der Fußsohle in die Knoten einwächst oder die Schmerzen zur Beeinträchtigung in der Lebensqualität führen. Ziel der Therapie ist, das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen und die Größe der Knoten zu reduzieren, sodass sie dich in der Bewegung nicht beeinträchtigen.

Konservative Behandlungen

  • Schuheinlagen mit Weichbettung führen zur Schmerzreduktion im Bereich der Knoten, indem sie den Druck rund um die Verhärtung unter der Haut reduzieren.

  • Dehnübungen: Die Faszie und die umliegende Muskulatur bleiben geschmeidig und die Beweglichkeit des Fußes verbessert sich.

  • Entzündungs- und schmerzmindernde Medikamente zur Akutbehandlung von Schmerzen

  • Strahlentherapie mit ionisierenden Strahlen: Vor allem im Frühstadium der Erkrankung kann der Fortschritt der Knotenbildung mit Bestrahlung verlangsamt werden. Die Wirksamkeit des Verfahrens ist bis dato medizinisch noch nicht belegt.

  • Fokussierte Stoßwellentherapie: Die Schalldruckwellen durchdringen das Gewebe und aktivieren durch mechanische Stimulation einen Selbstheilungsprozess des Körpers.

  • Injektionen: Der Arzt spritzt Kortison oder das Enzym Kollagenase in die Wucherungen, um diese zu verkleinern. Die Erfolge der Injektionsbehandlung sind jedoch meist nur kurzfristig.

Operative Therapieoptionen

Bei Morbus Ledderhose ziehen die Ärzte eine operative Therapie normalerweise erst dann in Betracht, wenn alle konservativen Behandlungsmethoden ausgeschöpft sind und die Patienten unter extrem starken Schmerzen leiden oder eine fortschreitende Einwachsung der Knoten in die Haut oder Sehnenscheiden erleben. Bei einem chirurgischen Eingriff wird angestrebt, die Knoten unter der Haut möglichst vollständig zu entfernen. Allerdings ist die Operation keine Garantie dafür, dass es nicht zu einem erneuten Auftreten von Knoten kommt – Rezidive sind möglich.

Darüber hinaus erweist sich die Wundheilung an den Füßen oftmals als langwieriger Prozess, der mit einem erhöhten Risiko für Vernarbungen einhergeht. Aus diesen Gründen verfolgen Ärzte zunächst einen konservativen Therapieansatz und sehen die Operation als letzte Option, wenn es keine andere Möglichkeit mehr gibt, den Schmerz zu kontrollieren und die Funktion der Füße zu verbessern.

Alternative Behandlungsmethoden

Es gibt einige alternative Behandlungsmethoden, um die Verhärtungen unter der Haut zu verkleinern. Die Wirksamkeit dieser Methoden bei Morbus Ledderhose ist jedoch nicht belegt. Dazu zählen:

  • Akupunktur: Therapieform der Traditionellen Chinesischen Medizin, bei der mit gezielt gesetzten Nadeln Blockaden gelöst und Schmerzen reduziert werden

  • Orthomolekulare Medizin: gezielte Nährstofftherapie, die unterstützend bei verschiedenen Krankheiten eingesetzt werden kann

  • Fußreflexzonenmassage: Über die Fußreflexzonen kann man Krankheiten erkennen und über die entsprechenden Regionen am Fuß über Nervenbahnen ansteuern.

Tipps und Selbsthilfemaßnahmen

Wenn du einen harten Knubbel unter der Haut entdeckst, solltest du immer einen Arzt aufsuchen, der die genaue Diagnose stellt und mit dir die Therapie bespricht. Handelt es sich um einen Morbus Ledderhose, kannst du mit diesen Tipps deine Beschwerden selbst lindern.

  • Creme deinen Fuß ein und massiere deine Fußsohle im Bereich der Plantarsehne. So kannst du Verklebungen zwischen den Knoten und dem umliegenden Gewebe sanft lösen und vorbeugen.

  • Dehnübungen helfen vor allem im Anfangsstadium der Erkrankung und können entzündliche Prozesse reduzieren.

  • Kühlung mit Eispacks wirkt einer Entzündung entgegen und lindert die Schmerzen unter deiner Fußsohle.

Fazit

Morbus Ledderhose ist eine schmerzhafte Erkrankung, bei der Knoten an der Fußsohle entstehen. Während es keine endgültige Heilung gibt, können Therapien helfen, die Symptome zu lindern und die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern. Von Einlagen und speziellen Schuhen über Physiotherapie bis hin zu medikamentösen und operativen Eingriffen stehen Patienten verschiedene Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung. Das oberste Ziel ist es, Schmerzen zu reduzieren und den Fuß weiterhin in seiner Funktionalität zu unterstützen. Bei der Wahl der Therapie sollten sowohl medizinische als auch persönliche Aspekte berücksichtigt werden. Letztendlich ist es die Kombination aus professioneller medizinischer Versorgung und bewährten Selbsthilfemaßnahmen, die den besten Ansatz zur Bewältigung dieser Erkrankung bietet.

Oft gefragt

Anja Lehner Ulshöfer
Anja Lehner-Ulshöfer
Medical Writerin
Autor

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Literatur und weiterführende Informationen