Kompressionsstrümpfe an beiden Beinen tragen? Jetzt lesen
Einleitung
Die Frage „Muss man Kompressionsstrümpfe an beiden Beinen tragen?“ stellen sich viele Menschen, die diese Strümpfe aus medizinischen Gründen oder zur Vorbeugung verwenden. Die Antwort ist nicht ganz einfach. Sie hängt vor allem von der Indikation ab, also aus welchem Grund die Kompression notwendig ist.
Ein Hinweis vorab: Dieser Beitrag befasst sich mit Kompressionsprodukten. Hier gilt es, zwischen medizinischen Kompressionsstrümpfen und Stützstrümpfen zu unterscheiden. Stützstrümpfe wurden für Personen mit gesunden Venen entwickelt, Kompressionsstrümpfe werden bei Gefäßerkrankungen eingesetzt.
Je nach zugrundeliegender Erkrankung müssen Kompressionsstrümpfe an einem oder beiden Beinen getragen werden.
Medizinische Kompressionsstrümpfe werden von einem Arzt verordnet und die Krankenkassen übernehmen die Kosten von zwei Paar Strümpfen pro Jahr.
Um das Tragen der Strümpfe vor allem im Sommer zu erleichtern, gibt es erprobte Strategien. Denn: Kompressionsstrümpfe müssen während der Therapie täglich angezogen werden, damit sie wirken.
Muss man Kompressionsstrümpfe an beiden Beinen tragen?
Zunächst ist es wichtig zu verstehen, wie Kompressionsstrümpfe wirken: Sie üben einen definierten Druck auf die Beine aus, der den Rückfluss des Blutes zum Herzen unterstützt und so Schwellungen und Schmerzen lindern kann. Je nach Anwendungsbereich kann ein Arzt Kompressionsstrümpfe der Klassen eins bis vier verordnen.
Ob du die Strümpfe an beiden Beinen tragen solltest, hängt von der jeweiligen Situation ab. Bei einseitigen Venenleiden, etwa Krampfadern, reicht es aus, wenn du nur am betroffenen Bein eine Kompression trägst. Die Therapie einer tiefen Beinvenenthrombose dagegen erfordert meist, Thrombosestrümpfe an beiden Beinen anzuziehen. Möchtest du das Produkt präventiv verwenden, solltest du die Strümpfe ebenfalls an beiden Beinen tragen. Beispiele dafür sind langes Stehen oder Sitzen, eine Schwangerschaft oder wenn in deiner Familie eine Veranlagung zu Venenerkrankungen oder einer Bindegewebsschwäche vorliegt.
Leidest du an einem Lymph- oder Lipödem, müssen in der Regel beide Beine mit Kompressionsstrümpfen versorgt werden.
Unabhängig von der Situation ist es immer wichtig, dass die Kompressionsstrümpfe richtig passen. Zu enge Strümpfe können zu Einschnürungen und Druckstellen führen, zu weite Strümpfe üben nicht den gewünschten Druck aus.
Die Informationen in diesem Beitrag bieten dir eine Übersicht. Damit die medizinischen Kompressionsstrümpfe ihre therapeutische Wirkung entfalten, müssen sie nach ärztlicher Anordnung getragen werden. Bei Fragen oder Beschwerden solltest du mit deinem Arzt sprechen.
Symptome, die das Tragen von Kompressionsstrümpfen an beiden Beinen erfordern
Es gibt Beschwerden, die du nur lindern kannst, wenn du Kompressionen beidseitig verwendest. Leidest du zum Beispiel beidseitig an schweren oder müden Beinen, Krampfadern, Schwangerschaftsödemen, oder wurde bei dir ein Lymph- oder Lipödem festgestellt, solltest du die Kompressionsstrümpfe links und rechts anlegen.
Nun kennst du die Antwort auf die Frage: „Muss man Kompressionsstrümpfe an beiden Beinen tragen?“.
Alternative zu Kompressionsstrümpfen im Sommer
Für die meisten therapeutischen Zwicke musst du Kompressionsstrümpfe zu jeder Jahreszeit anziehen. Kompressionsstrümpfe ohne Fuß sind therapeutisch nicht sinnvoll, auch wenn sie von vielen Patienten als angenehmer empfunden werden.
Eine echte Alternative zu medizinischen Kompressionsstrümpfen im Sommer existiert nicht. Im Fachhandel erhältst du jedoch Modelle in lebendigen Farben oder mit schönen Mustern, um sie bequem unter luftiger Kleidung zu tragen.
Außerdem gibt es zahlreiche Tipps, damit du das Tragen der Thrombose Strümpfe auch im Sommer als angenehm empfindest. Diese Hinweise findest du in einem der folgenden Abschnitte.
Übrigens: Am häufigsten werden Kompressionsstrümpfe der Klasse 2 getragen.
Wann darf man keine Kompressionsstrümpfe tragen?
Einige Erkrankungen gelten in der Medizin als Ausschlusskriterium für den Einsatz von Kompressionsstrümpfen. Ärzte sprechen auch von einer Kontraindikation.
So kann zum Beispiel bei einer fortgeschrittenen arteriellen Verschlusskrankheit (pAVK) der Druck durch die Kompressionsstrümpfe die Durchblutung der Beine verschlechtern. Auch bei Patienten mit einer Herzinsuffizienz oder Lungenhochdruck könnte die Kompression die Herzbelastung erhöhen.
Kompressionsstrümpfe können die Haut bei offenen Wunden, Entzündungen oder Infektionen reizen. Bei Diabetes mellitus mit diabetischer Neuropathie oder anderen Nervenschädigungen können die Beine durch den Druck der Strümpfe zusätzlich geschädigt werden.
Es ist wichtig, dass du vor der Anwendung von Kompressionsstrümpfen mit deinem Arzt sprichst, um eine Kontraindikation auszuschließen. Sprich mit ihm auch über neu auftretende Beschwerden.
Tipps für das Tragen von Kompressionsstrümpfen
Langes Sitzen im Büro, Autofahrten ohne Bewegung oder stundenlanges Stehen zählen für viele Menschen zum Alltag. Höhere Temperaturen in Verbindung mit mangelnder Bewegung setzen der Blutzirkulation besonders zu. Die Folge: Venen erweitern sich, das Blut zirkuliert schlechter und die Beine fühlen sich schwer und unangenehm an.
Kompressionsstrümpfe leisten wertvolle Dienste, können jedoch bei Hitze auch unangenehm zu tragen sein. Mit den folgenden Tipps kommst du leichter durch die warme Jahreszeit:
Trinke ausreichend, um den Blutkreislauf anzuregen.
Lege so oft es geht deine Beine hoch.
Versuche, weniger zu rauchen.
Trinke nicht zu viel Alkohol.
Steige auf das Fahrrad, anstatt mit dem Auto zu fahren. Bewegung in Verbindung mit dem Fahrtwind sorgen für angenehme Abkühlung und regen den Kreislauf an.
Verlege die Bewegung ins kühle Nass: Schwimmen und Runden im Kneipp-Becken kühlen und unterstützen die Venen.
Reinige deine Kompressionsstrümpfe täglich, um dich darin wohlzufühlen.
Fazit
Du siehst: Es gibt gute Gründe, um Kompressionsstrümpfe beidseitig zu tragen. Verwende das Produkt nach ärztlicher Empfehlung, um deine Beschwerden schnellstmöglich zu lindern. Achte auch auf die Informationen in dem Abschnitt „Wann darf man keine Kompressionsstrümpfe tragen?“ und informiere deinen Arzt, wenn du unter den genannten Erkrankungen leidest.
Oft gefragt
Unsere Experten beraten dich gerne zu den von deinem Arzt empfohlenen Hilfsmitteln.