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Narbenpflege: Effektive Tipps zur Behandlung von Narben
Einleitung
Eine Operation, eine tiefe Schnitt- oder Schürfwunde – all dies können Gründe sein, weshalb eine Narbe entsteht. Grundsätzlich ist eine Narbe etwas ganz Natürliches. Sie bildet sich immer dann, wenn die Verletzung nicht nur die äußere Hautschicht (Epidermis) betrifft, sondern auch tiefere Hautschichten. Wirklich schön findet eine Narbe jedoch wohl kaum jemand. Aber durch gute Wundversorgung und Narbenpflege kannst du ihr Aussehen beeinflussen und – mit ein bisschen Glück – ihre Sichtbarkeit reduzieren.
Für das Entstehen einer Narbe gibt es viele Gründe. Dazu gehört zum Beispiel eine Verletzung, ein Unfall oder eine Operation.
Mit der Narbenpflege kann in der Regel begonnen werden, sobald die Wunde geschlossen, die Kruste abgefallen und die Fäden gezogen sind. Oft werden inzwischen auch bereits selbstauflösende Fäden verwendet.
Mithilfe von Narbencremes, Narbensalben, Narbengelen oder Narbenpflastern, sanfter Massage sowie mit einer bewussten Ernährung kannst du die Narbenbildung beeinflussen.
Auch ältere Narben lassen sich noch verändern, etwa durch Massagen, Schröpfen und Silikonbehandlungen. Außerdem können ältere Narben abgeschliffen, vereist, unterspritzt oder gelasert werden. Auch ein Mikropeeling oder ein Microneedling kommt infrage. Lass dich von deinem Arzt zu den bestehenden Möglichkeiten beraten!
Kostenlose Beratung im Sanitätshaus: Du kannst dich außerdem jederzeit in einem Sanitätshaus in deiner Nähe beraten lassen.
Warum ist Narbenpflege wichtig?
Eine gute und regelmäßige Narbenpflege ist sehr wichtig, denn sie hilft, das Aussehen der Narbe zu verbessern, sie zum Beispiel weniger wulstig oder rot aussehen zu lassen, und macht sie weicher und geschmeidiger. Besonders die Narbenpflege nach einer OP ist unerlässlich, da die Wunde in diesen Fällen meist sehr tief ist. Unschönes Jucken, Schmerzen und Spannen der Narbe, das nach einer OP häufig während des Heilungsprozesses auftritt und manchmal sogar mit Bewegungseinschränkungen einhergeht, kann durch die richtige Pflege reduziert oder sogar ganz verhindert werden. Generell gilt: Je früher du mit der Narbenpflege beginnst, umso besser. Sobald die Wunde geschlossen, der Schorf abgefallen und die Fäden gezogen sind, kannst du loslegen. Für eine frische Narbe wird im Allgemeinen eine Pflegezeit von mindestens acht Wochen empfohlen.
Vielleicht fragst du dich jetzt: Wie lange heilt eine genähte Wunde? Darauf gibt es leider keine einfache Antwort. Die Heilungsdauer ist von der Tiefe und der Größe der Wunde abhängig. So wird grundsätzlich zwischen primärer Wundheilung und sekundärer Wundheilung unterschieden. Letzteres bezeichnet das Abheilen von Gewebe mit breiter Narbenbildung, während bei einer primären Wundheilung die Wundränder so eng zusammenliegen, dass kaum Gewebe ersetzt werden muss und die Wunde problemfrei abheilt.
Die besten Methoden zur Narbenpflege
Es gibt viele Möglichkeiten, wie du die Narbenbildung beeinflussen oder in einigen Fällen die Narbenbildung sogar verhindern kannst. Damit dies gelingt, ist eine gute und frühzeitige Pflege der Narbe entscheidend. Folgendes solltest du dabei beachten:
Dir stehen eine Vielzahl an Narbencremes, Narbengelen und Narbensalben zur Verfügung. Je nach Zusammensetzung pflegen sie die Narbe, machen sie weich und geschmeidig und/oder wirken aufhellend. Mit der Verwendung von Narbengelen, Narbencremes, Narbensalben oder einem Narbenpflaster nach einer OP kann in der Regel begonnen werden, sobald die Wunde verschlossen, die Kruste abgefallen und mögliche Fäden gezogen sind.
Wenn die Narbe juckt, so kann dies bedeuten, dass sich die Wunde noch im Heilungsprozess befindet. Doch auch alte Narben können jucken oder schmerzen, zum Beispiel bei einem Wetterumschwung. Manchmal kann in diesen Fällen ein vorsichtiges Kühlen der Narbe helfen. Werden deine Beschwerden nicht besser oder du bist unsicher, woher sie kommen, so frage am besten deinen Arzt um Rat.
Mit der sanften Massage der Narbe kann im Durchschnitt 2 bis 4 Wochen nach der Verletzung/Operation begonnen werden. Auch hier ist die Voraussetzung, dass die Narbe geschlossen und keine Kruste mehr vorhanden ist. Aber auch bei älteren Narben können Massagen noch hilfreich sein. Sie lösen verhärtetes Gewebe und tragen im Idealfall dazu bei, dass sich die Narbe glättet.
Ernährung und Narbenheilung
Vielleicht erscheint es zunächst überraschend, aber auch die Ernährung hat Einfluss darauf, wie eine Narbe heilt. Dabei liegt die Erklärung eigentlich auf der Hand: Wundheilung und Regeneration der Haut sind für deinen Körper ein echter Kraftakt. Du kannst ihn dabei unterstützen, indem du auf eine ausgewogene, nährstoffreiche Ernährung achtest, nicht rauchst und weitestgehend auf Alkohol verzichtest. Hier ein Überblick für dich, welche Vitamine, Nährstoffe und Spurenelemente die Wundheilung beschleunigen und fördern können:
Vitamine: Vitamin A (zum Beispiel in Möhren, Spinat und Wirsing) ist wichtig für den Aufbau neuer Haut, Vitamin C (unter anderem in Fenchel, Gemüsepaprika und Zitrusfrüchten) regt die Kollagenbildung an, Vitamin K (etwa in Brokkoli und Kopfsalat) unterstützt die Blutgerinnung.
Nährstoffe:
Proteine (etwa in Eiern, Fisch und Linsen) helfen beim Aufbau von Bindegewebe und sind wichtig fürs Zellwachstum. Kohlenhydrate (enthalten zum Beispiel in Brot, Nudeln und Kartoffeln) gelten als wichtigste Energiequelle deines Körpers.
Spurenelemente und Mineralstoffe: Zink (zum Beispiel in Pfifferlingen, Erbsen und Erdbeeren) ist gut für die Regeneration der Haut, Eisen (enthalten etwa in Pfifferlingen, Schweineleber und Linsen) unterstützt die Kollagenvernetzung.
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Spezielle Behandlungen für ältere oder verhärtete Narben
Grundsätzlich gilt: Je älter eine Narbe ist, umso schwieriger und zeitaufwändiger ist es, ihr Aussehen noch zu verändern, da sich die Strukturen im erneuerten Hautgewebe bereits gefestigt haben. Dennoch ist es meist möglich, auch altes Narbengewebe elastischer, weicher, weniger wulstig und blasser zu machen. Ob dies gelingt, hängt unter anderem von Art und Ausmaß der Narbe ab, aber auch davon, wo genau sie sich befindet, da das Gewebe sehr unterschiedlich sein kann. Neben Massagen, Schröpfen und Silikonbehandlungen kannst du Narben auch abschleifen, lasern oder vereisen lassen. Auch ein Mikropeeling oder Microneedling kann Wirkung zeigen. Bei eingesunkenen Narben kommen zudem Injektionen infrage, die allerdings schmerzhaft sind.
Die Möglichkeiten, auch noch alte oder verhärtete Narben zu behandeln, sind vielfältig. Bevor du eine Entscheidung triffst, berate dich unbedingt mit deinem Arzt und lass dir ausführlich erklären, welche Art der Narbenbehandlung bei dir sinnvoll ist und welches Ergebnis du erwarten kannst. Gut zu wissen, wenn du darüber nachdenkst, deine Narben entfernen zu lassen: Gerade bei alten Narben ist es oft nicht möglich, sie vollständig verschwinden zu lassen.
Hausmittel zur Narbenpflege
Du willst deine Narbe ganz natürlich behandeln und pflegen? Kein Problem, es gibt ein paar einfache, aber sehr wirkungsvolle Hausmittel, die dabei hilfreich sein können. Diese gehören dazu:
Pflanzliche Öle wie Johanniskrautöl, Ringelblumenöl, Weizenkeimöl, Olivenöl, Kokosöl oder Kakaobutter. Du solltest sie vorsichtig und ohne Druck mehrmals täglich auf die geschlossene Wunde auftragen und einmassieren. Die Öle machen die Narben weich und geschmeidig und reduzieren Entzündungen.
Zitronensaft hilft, die Farbe deiner geschlossenen und verheilten Narbe etwas aufzuhellen.
Reibe das Narbengewebe zwei- bis dreimal pro Tag mit dem Saft ein und lass ihn einige Minuten einwirken. Spüle ihn anschließend mit Wasser ab und tupfe den betroffenen Bereich trocken. Wichtiger Hinweis: Wenn du dies gemacht hast, solltest du die Sonne meiden, da an der behandelten Stelle die Gefahr erhöht ist, einen Sonnenbrand zu bekommen.
Honig kannst du als Feuchtigkeitsspender verwenden. Massiere ihn einmal täglich vorsichtig auf die geschlossene Narbe ein und lass ihn einwirken. Spüle den Honig nach etwa einer halben Stunde wieder ab. Narbe und Gewebe sollten dadurch elastischer werden.
Apfelessig: Ist deine Narbe vollständig geschlossen und der Wundschorf abgefallen, so kannst du sie vorsichtig mit Apfelessig betupfen, um abgestorbene Zellen zu entfernen. Lass den Apfelessig ruhig ein paar Minuten einwirken, bevor du ihn abspülst und den betroffenen Bereich trocken tupfst. Auf diese Weise wird die Neubildung der Haut angeregt.
Fazit
Wohl niemand wünscht sich dicke, wulstige und womöglich schmerzende Narben, ganz besonders dann nicht, wenn sie sich vielleicht sogar im Gesicht befinden. Doch mit der richtigen Narbenpflege kannst du dem gut vorbeugen. Selbst alte Narben lassen sich – mit Geduld und Sorgfalt – noch verändern. Verzichte jedoch darauf, herumzuexperimentieren, und lass dich lieber von deinem Arzt beraten und dir die verschiedenen Möglichkeiten der Narbenpflege und Narbenbehandlung erklären.
Oft gefragt
Unsere Experten beraten dich gerne zu den von deinem Arzt empfohlenen Hilfsmitteln.