Die Marmeladenoma – ein Gespräch mit einer außergewöhnlichen Frau
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Immer im Austausch bleiben – das ist wichtig!
Die „Marmeladenoma“ ist 93 Jahre alt – und ganz nebenbei eine erfolgreiche deutsche YouTuberin und Live-Streamerin auf Twitch. Jeden Samstag liest sie im Livestream Märchen vor und hat damit bei jungen und alten Menschen großen Erfolg. Mehr noch – sie ist ein absoluter Internet-Hit. Sie liebt es, mit ihren Followern zu sprechen und aus ihrem Leben zu erzählen.
In einem Interview hat sie mir offenbart, was für sie ein glückliches Leben ausmacht, welche Hilfsmittel aus dem Sanitätshaus sie benutzt und wieso sie für den Austausch mit ihren Followern so dankbar ist.
Wie bist du zur „Marmeladenoma“ geworden?
Seit 9 Jahren mache ich das jetzt schon. Mein Enkel Janik kümmert sich um die Produktion der Videos. Er war es auch, der die Idee dazu hatte. Ich habe zuerst gesagt: „Nein, das kann ich doch nicht!“ Aber er hat mich ermutigt und versprochen, mir zu helfen. Das hat er dann auch getan. Er hat mir die ganze Technik gezeigt und war dabei sehr geduldig mit mir. Mein Enkel Janik war es auch, der mir den Namen „Marmeladenoma“ gegeben hat. Ich habe früher immer viel Marmelade gekocht, weil ich einen großen Naturgarten hatte. Mir hat der Name deshalb gleich gut gefallen.
Welche Eigenschaften zeichnen dich aus?
Ich bin sehr geduldig und ein großer Menschenfreund. Mein Lebensmotto lautet: „Wer gibt, bekommt zurück.“ Danach lebe ich schon seit 1945. Nach dem Krieg, als es überall Armut und sehr viel Zerstörung gab, habe ich mir gesagt: „Klagen bringt nichts. Schau dir besser diejenigen an, die noch schlimmer dran sind als du – und versuche zu helfen.“ So mache ich es bis heute.
Welche Werte sind dir wichtig?
Ich habe eine starke Verbindung zur Natur. Ich verstehe Menschen nicht, die einfach so im Luxus leben und überhaupt nicht darüber nachdenken, was sie treiben. Ich zum Beispiel trage nur Secondhand-Kleidung. Die bekomme ich geschenkt. Ich kaufe schon seit 25 Jahren keine Kleidung mehr. Viel zu viele werfen ihre Kleidung weg – oder sogar Essen! Das verstehe ich nicht. In meinen Augen ist das verantwortungslos.
Wie ist dein Verhältnis zu jungen Menschen?
Ich mag die Jugend sehr. Ich lerne viel von ihr, nicht nur technische Dinge. Ich mag ihre ganze Lebenseinstellung. Viele junge Menschen sind freier, nicht so sehr von Ängsten bestimmt – obwohl es natürlich auch junge Menschen gibt, die depressiv sind. Die allermeisten jungen Leute finde ich aber einfach klasse. Sie sind mein Jungbrunnen. Meinem Enkel Janik zum Beispiel verdanke ich meinen interessanten Lebensabend durch den Kontakt zu meinen Followern. Die Zuwendung, die ich von denen bekomme, trägt mich durchs Leben. Wer Liebe gibt, bekommt Liebe zurück, das ist meine Überzeugung. Wenn mir ein Follower berichtet, dass er Schmerzen hat und mich bittet, eine Kerze für ihn anzuzünden, so mache ich das natürlich. Ich denke dann intensiv an den jeweiligen Menschen. Das hilft tatsächlich – so berichten es mir jedenfalls meine Follower. Wenn man weiß, es denkt jemand voller Liebe an dich, so ist das eine große Unterstützung.
Wie erhältst du dir deine Lebensfreude?
Wenn ich mal traurig bin oder es geht mir nicht so gut, dann bereite ich mir entweder selbst eine Freude oder ich rufe jemanden an. Manchmal trinke ich auch ein schönes Glas Rotwein – nicht, um einen Rausch zu bekommen, sondern weil es mir schmeckt.
Was ist für dich das Wichtigste an deiner Social-Media-Arbeit?
Mir ist das Allerwichtigste, dass ich Menschen trösten kann. Es gibt so viel Angst in dieser Welt. Und meine Follower sind so dankbar für meine Worte. Das gibt mir sehr viel zurück. Denn wer geliebt wird, ist ein glücklicher Mensch.
Was tust du, um sowohl geistig als auch körperlich fit zu bleiben?
Ich lebe sehr mäßig, esse nie Fastfood. Außerdem habe ich immer hunderte Briefe zu beantworten. Das mache ich handschriftlich. Diese Arbeit, davon bin ich überzeugt, stärkt meinen Geist.
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Welche Ängste hast du? Hast du überhaupt Ängste?
Nein, ich habe gar keine Ängste. Was kann schließlich schon geschehen? Ich glaube daran, dass uns Menschen die Zeit bestimmt ist, die wir auf Erden haben. Genauso wie uns der Zeitpunkt des Todes bestimmt ist. Ich hatte schon vier Nahtod-Erlebnisse und bin noch da. Also denke ich, dass der Zeitpunkt meines Endes vorbestimmt ist. Aber natürlich wäre ich froh, wenn es noch ein bisschen so weiterginge wie bisher.
Du hattest schon mit erheblichen gesundheitlichen Problemen zu kämpfen, darunter zwei Hirnschläge und eine Gürtelrose. Wie gehst du damit um?
Zuallererst einmal nehme ich die Erkrankungen an. Es ist sehr wichtig, dass man nicht hadert, denn das bringt nur Verbitterung. Darüber hinaus ist mein zweiter Sohn Heilpraktiker. Er kümmert sich in solchen Fällen um mich. Ich nehme nur homöopathische Medizin. Das hat mir immer gut geholfen.
Welche Hilfsmittel benutzt du?
Ich benutze mehrere Hilfsmittel, denn leider kann ich nur noch schwer gehen. Ich habe zum Beispiel einen Rollator. Der ist wie ein Freund für mich. Wer den erfunden hat, sollte das Bundesverdienstkreuz bekommen. In meiner Wohnung greife ich auch manchmal zu einem Gehstock.
Wir bei joviva haben es uns zur Aufgabe gemacht, Verständnis für körperliche Einschränkungen zu schaffen. Wir möchten Alltagshelden und Mutmachern die Chance geben, ihre Geschichte zu teilen und außerdem dazu beitragen, Versorgungslücken zu schließen.
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