Endlich schmerzfrei gehen: Hohlfuß behandeln!
Einleitung
Der Hohlfuß (Pes cavus) ist das Gegenteil vom Plattfuß. Bei dieser Fußfehlstellung ist das Fußlängsgewölbe stark nach oben gezogen und die Zehen krallen sich ein. Diese anatomische Anomalie führt dazu, dass sich die Belastung beim Stehen und Gehen nicht gleichförmig auf die gesamte Fußsohle verteilt, sondern vorrangig auf die Bereiche des Vorderfußes konzentriert. Hieraus resultieren nicht selten Gehbeschwerden sowie Schmerzen, die auch zu Beeinträchtigungen an deiner Muskulatur, Sehnen, Gelenken und Knochen führen können. Wir klären über Symptome, Ursachen und Behandlungsoptionen auf und geben dir Tipps an die Hand, was du selbst gegen die Beschwerden tun kannst.
Der Hohlfuß ist das Gegenteil vom Plattfuß und zeichnet sich durch ein stark ausgeprägtes Fußlängsgewölbe mit einem erhöhten Spann aus.
Die Ursachen sind häufig im neurologischen Bereich zu finden. Die Symptome reichen von Schmerzen über Gangunsicherheiten bis hin zu Folgeschäden am Bewegungsapparat.
Die Fußfehlstellung kann mit Einlagen, orthopädischen Schuhen und Stärkung der Fußmuskulatur korrigiert werden.
Manchmal ist auch eine Operation notwendig, um die Fußfunktion zu erhalten.
Ursachen und Symptome bei Hohlfuß
Der Hohlfuß besteht nur selten von Geburt an. In bis zu 70 Prozent der Fälle tritt diese Fußfehlstellung erst im frühen Erwachsenenalter auf. Wir geben einen Überblick über die häufigsten Hohlfuß-Symptome und deren Ursachen.
Ursachen eines Hohlfußes
Häufig hat der Hohlfuß neurologische Ursachen mit einer veränderten Ansteuerung der Muskulatur, die für die Fußform verantwortlich ist. Ein leichter Hohlfuß fühlt sich ähnlich an wie verspannte Füße. Die Ursachen dieser Fußfehlstellung findest du hier:
Muskellähmung oder Muskelschwäche in der Fußmuskulatur
Neurologische Erkrankungen von Muskulatur oder Nervensystem
Nach Fußverletzungen, z.B. nach Knochenbrüchen des Fersenbeins oder des Sprungbeins, kann es zu einem Hohlfuß kommen.
Hohlfuß als Begleiterscheinung beim Klumpfuß
entzündliche Gelenkerkrankungen
Begleiterscheinung Krallenzehen (Neurologische Ursachen, aber auch in Verbindung mit einem Hallux valgus oder durch das Tragen von falschen Schuhen bedingt)
Die ersten Anzeichen eines Hohlfußes machen sich häufige beim Schuhkauf bemerkbar. Durch den hohen Spann passt der Fuß nur in einen Schuh, der sich durch eine flexible Schnürung weiten lässt. Ebenfalls kennzeichnend für einen Hohlfuß ist das Fußbild beim Barfußlaufen. Der Fuß berührt nur mit der Ferse und den Fußballen den Boden – beim Fußabdruck sind somit nur die Ferse und der Ballen zu sehen und nicht die Verbindung zwischen beiden.
Symptome bei Hohlfuß
Hier findest du die häufigsten Symptome beim Hohlfuß:
Schmerzen in der Fußsohle, die die Wölbung betreffen, aber auch ausstrahlen können. Zudem kommen häufig Schmerzen am Fußrücken, in der Ferse und am Fußaußenrand vor.
Verspannte Füße: Symptome wie morgendliche Anlaufschmerzen können auf eine Fußfehlstellung hinweisen.
Gangunsicherheiten und Neigung zum Umknicken
Druckstellen und Hühneraugen auf dem Spann und an der Fußsohle
häufig gekrümmte und versteifte Zehen bis hin zu Krallenzehen, aber auch Hammerzehen
Folgeschäden an Muskeln, Knochen und Gelenken (z.B. Arthrose)
Jede Fußfehlstellung kann sich auf deinen gesamten Bewegungsapparat auswirken. So kann es bei einem Hohlfuß auch zu Problemen mit Knie, Hüfte oder Wirbelsäule kommen.
Wie kann ein Hohlfuß behandelt werden?
Die Behandlung eines Hohlfußes zielt darauf ab, Schmerzen im Fußgewölbe zu lindern, die Fußstruktur zu verbessern und die Funktion zu optimieren. Um einen Hohlfuß zu behandeln, kommen nicht-invasive Maßnahmen zum Einsatz. In schwerwiegenderen Fällen oder wenn nicht-invasive Methoden nicht zur gewünschten Linderung führen, ist eine Operation notwendig, um die Fehlstellung zu korrigieren. Das ist vor allem der Fall, wenn der Hohlfuß sich fortlaufend verschlechtert und Gangunsicherheit sowie Schmerzen weiter zunehmen. Welche Operationsmethode zum Einsatz kommt, ist dann stark vom Befund und Alter des Patienten abhängig.
Nicht-invasive Therapien
Einlagen: Mit individuell angefertigten Einlagen können verschiedene Therapieziele umgesetzt werden. Zum Beispiel durch den Ausgleich des Hochstandes beim Fußlängsgewölbe oder durch Entlastung des Vorfußes beim Ballenhohlfuß.
Orthopädische Schuhe: Ein orthopädischer Schuh wird vom Arzt verordnet und individuell an deinen Fuß in Länge, Breite und Höhe an die Fußfehlstellung angepasst, um den Fuß in seiner Funktion zu unterstützen.
Physiotherapie: Bei einem Hohlfuß wird mit Physiotherapie die Funktion des Fußgewölbes verbessert. Zudem fördert die Therapie die Beweglichkeit des Sprunggelenks und beugt einem möglichen Umknicken des Fußes vor.
Operative Optionen
Versteifung des Gelenks zwischen Sprung- und Fersenbein: Diese Operation kann notwendig sein, um die Beinachse zu stabilisieren und das Sprunggelenk vor Verschleiß zu schützen.
Sehnen- und Weichteileingriff: Vor allem bei jüngeren Patienten steht der Erhalt der Gelenkfunktionen im Vordergrund. Bei einer gut funktionierenden Muskulatur können Sehneneingriffe die Stellung des Fußgewölbes verändern.
Knocheneingriffe: Bei älteren Patienten ist zusätzlich zu den Weichteileingriffen auch eine operative Veränderung der Knochenstruktur notwendig. Dabei ist eine Umstellung des Fersenbeins eine der wichtigsten Operationen zur Erhaltung der Gangsicherheit und Schonung der Außenbänder.
Übungen zur Stärkung der Fußmuskulatur
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Muskulatur bei einem Hohlfuß durch Übungen zu stärken. Du kannst am Fuß verkürzte Sehnen und die Zehen dehnen, um die Füße zu entspannen und die Fußmuskulatur zu stärken. Bevor du mit den Übungen beginnst, solltest du mit deinem Arzt Rücksprache halten, ob die Übungen für dein Krankheitsbild geeignet sind.
Fußreflexzonenmassage
Schritt 1
Für die Übung benötigst du einen Stuhl und einen Golf- oder Tennisball. Setze dich barfuß auf den Stuhl und positioniere den Ball vor dir auf dem Boden.
Schritt 2
Lege deinen nackten Fuß auf den Ball. Versuche nun, den Ball unterhalb deiner Fußsohle in verschiedene Richtungen zu bewegen. Bei der Bewegung des Balls, werden deine Fußreflexzonen massiert.
Zehendehnen
Schritt 1
Stelle dich barfuß auf eine Gymnastikmatte.
Schritt 2
Hebe alle Zehen nach oben an. Achte auf einen sicheren Stand auf Fußballen und Ferse. Halte diese Position kurz an. Spürst du die Dehnung?
Schritt 3
Rolle deine Zehen wieder auf den Boden ab. Beginne mit 10 Wiederholungen pro Fuß und steigere dann die Anzahl.
Gleichgewichtsübung
Schritt 1
Du benötigst ein Handtuch oder Seil als Balancierstrecke. Baue eine gerade Balancierstrecke auf und platziere dich barfuß an einem Ende
Schritt 2
Setze auf deiner Balancierstrecke einen Fuß vor den anderen und versuche das Gleichgewicht zu halten. Gehe deine Balancierstrecke auf und ab.
Schritt 3
Erhöhe den Schwierigkeitsgrad, indem du die Strecke auf Zehenspitzen abläufst. Nochmal schwieriger wird es, wenn du dabei deine Augen schließt. Versuche möglichst lang auf der Balancierstrecke stehen zu bleiben. Schaffst du das auch auf einem Bein? Versuche Gleichgewichtsprobleme mit deinen Armen aktiv auszugleichen. Probiere die unterschiedlichen Varianten aus und schule dein Gleichgewicht.
Wie Einlagen unterstützen können:
Bei einem Hohlfuß sind Einlagen die wichtigsten Hilfsmittel, um die Folgen des hohen Spanns am Fuß auszugleichen. Die Anpassung der Einlage auf dein individuelles Hohlfuß-Bild ist der erste Schritt für eine erfolgreiche Therapie.
Tipps bei Hohlfuß zur Schmerzlinderung
Nimm deine Fußfehlstellung ernst und versuche bereits frühzeitig, den Beschwerden mit orthopädischer Unterstützung entgegenzuwirken. Mit einer frühzeitigen Behandlung kannst du Folgeschäden am Fuß vermeiden.
Gehe rechtzeitig zum Arzt, der die Diagnose stellt und auf Ursachensuche geht.
Achte auf deine Fußgesundheit und stärke mit Übungen deine Fußmuskulatur
Lass deine Einlagen von einem joviva-Experten anpassen und trage sie konsequent nach ärztlicher Anweisung.
Ein Hohlfuß gehört in ärztliche Behandlung. Dein Arzt stellt die Ursache fest und leitet die entsprechende Therapie ein. Von Selbstheilungsversuchen solltest du absehen, um möglichen Folgeschäden vorzubeugen. Auch in einem Sanitätshaus in deiner Nähe kannst du dich beraten lassen.
Fazit
Der Hohlfuß ist eine Fußfehlstellung mit einem ausgeprägten Fußgewölbe, die sich zwar nicht immer vollständig heilen lässt, aber dennoch effektiv behandelt werden kann, um Schmerzen zu reduzieren und die Lebensqualität zu verbessern. Individuell angepasste Einlagen und gezielte physiotherapeutische Übungen können zur Linderung der Symptome beitragen und die Fußmuskulatur stärken. Bei schwerwiegenden Fällen kann eine Operation erforderlich sein, um die Fußstruktur zu korrigieren und die Funktionalität des Fußes zu erhalten. Zögere nicht, rechtzeitig zum Arzt zu gehen. Es ist wichtig, die Ursache des Hohlfußes zu kennen, um die richtige Therapie zu wählen und Folgeschäden vorzubeugen.
Oft gefragt
Unsere Experten beraten dich gerne zu den von deinem Arzt empfohlenen Hilfsmitteln.