Kompressionsstrümpfe im Sport unterstützen dein Training!
Einleitung
Es gibt sie in allen Farben, Formen und Größen: Kompressionsstrümpfe. Und genauso vielfältig wie ihre Optik ist auch ihr Nutzen. Denn Kompressionsstrümpfe eignen sich nicht nur zur Behandlung von Venenleiden oder Thrombosen, sondern auch zu deren Vorbeugung. Insbesondere beim Sport hat die Bedeutung von Kompression zugenommen. Wir stellen die kleinen Helfer vor und beantworten folgende Frage: Was bringen Kompressionsstrümpfe beim Sport?
Deswegen sind Kompressionsstrümpfe im Sport unverzichtbar
Warum sollte man Kompressionsstrümpfe beim Sport tragen? Diese Frage ist leicht zu beantworten: Kompressionsstrümpfe unterstützen die Durchblutung beim Training. Dadurch werden auch Schwellungen nach dem Sport reduziert. Zudem empfinden Sportler ihre Beine häufig schon während des Lauftrainings als leichter und dynamischer, wenn sie Kompressionsstrümpfe tragen. Mit der Kompression verringert sich das Beinvolumen, sodass sich die Beine leichter anfühlen als ohne Kompressionsstrümpfe.
Die Frage, was Kompressionsstrümpfe bewirken, ist hiermit beantwortet: Sie tragen zu einer schnelleren Regeneration der Muskeln bei und beugen Venenproblemen vor. Nebeneffekte sind außerdem, dass durch den passgenauen Sitz der Strümpfe kaum Blasen an den Füßen entstehen und die Füße zusätzlich anatomisch gepolstert werden. Einige Kompressionsstrümpfe regulieren sogar einen unangenehmen Geruch an den Füßen.
Die verschiedenen Klassen von Kompressionsstrümpfen und ihre Einsatzgebiete
Medizinische Kompressionsstrümpfe lassen sich in verschiedene Kompressionsklassen (kurz: KKL) einteilen. Je höher die Kompressionsklasse, desto höher ist auch der Druck der Strümpfe auf die Beine.
Kompressionsstrümpfe Klasse 1
Strümpfe der Kompressionsklasse 1 üben einen leichten Druck aus und eignen sich daher besonders gut zur Vorbeugung. Sie können beispielsweise auf langen Reisen, bei Schwangerschaften oder gegen schwere und müde Beine getragen werden. Sie werden zudem bei noch nicht stark ausgebildeten Krampfadern eingesetzt.
Auch Sportler können mit Kompressionsstrümpfen der Klasse 1 beginnen. Sport-Kompressionsstrümpfe gibt es aber auch in stärkeren Klassen. Je nach Vorerkrankungen und eigenem Empfinden eignen sich hier unterschiedliche Arten. Wer die Kompressionssocken als unangenehm empfindet, kann auch Kompressionsstrümpfe ohne Fuß tragen. Sinnvoll sind diese allerdings nur, wenn keine Schwellungen an den Füßen vorhanden sind, da sie die Wirkung einschränken.
Kompressionsstrümpfe Klasse 2
Der Druck, den die medizinischen Kompressionsstrümpfe der Klasse 2 verursachen, lässt sich als mittelstark beschreiben. Patienten nutzen die Strümpfe bei stärkeren Krampfadern, oberflächlichen Venenentzündungen und Schwellungen. Auch nach einer Operation an Venen oder Krampfadern tragen Patienten Kompressionsstrümpfe der Klasse 2.
Kompressionsstrümpfe Klasse 3
Bei Thrombosen (Blutgerinnseln), einer chronischen Veneninsuffizienz oder einem anhaltenden Krampfaderleiden eignet sich Kompressionsklasse 3. Die Strümpfe bewirken einen kräftigen Druck. Eine Schwangerschaftsvarikose kann ebenfalls mit Kompressionsstrümpfen dieser Klasse behandelt werden.
Kompressionsstrümpfe Klasse 4
Kompressionsklasse 4 übt einen besonders kräftigen Druck auf die betroffenen Körperstellen aus. Diese Art der Kompression wird benötigt bei ausgeprägten Schwellungen, Lymphödemen und Lipödemen.
Gibt es Alternativen zu Kompressionsstrümpfen im Sommer?
Kompressionsstrümpfe im Sommer zu tragen kann lästig sein. Sie sind aber zur warmen Jahreszeit wichtiger denn je. Durch die Hitze erweitern sich die Gefäße und Symptome wie Schwellungen sowie Thrombose verstärken sich. Um das Tragen etwas angenehmer zu gestalten, kannst du die Kompressionsstrümpfe beispielsweise nass machen. So haben sie einen kühlenden Effekt. Zudem eignen sich Kompressionsstrümpfe aus Bio-Baumwolle besonders gut für den Sommer, da sie ebenfalls kühlend wirken. Lust auf Schwimmen im Sommer? Perfekt! So kühlst du deinen Körper, und die Bewegung tut deinen Venen gut. Tipp: Insbesondere kaltes Wasser verengt die Gefäße und fördert so zusätzlich deine Gesundheit.
Bewiesene Effekte von Kompressionsstrümpfen
Lange galten Kompressionsstrümpfe als reines Medizinprodukt. Das ergibt auch Sinn, denn Kompressionsstrümpfe haben einen medizinischen Effekt auf den Körper und eignen sich zur Behandlung verschiedenster Venenprobleme. Sie können aber auch vorbeugend eingesetzt werden und zukünftigen gesundheitlichen Problemen entgegenwirken.
Wer Kompressionsstrümpfe beim Sport trägt, der kennt vielleicht diesen Effekt: Die Beine fühlen sich leichter an, sind nach dem Training nicht so geschwollen und der anschließende Muskelkater fällt eventuell sogar weniger stark aus. Grund dafür ist die Wirkung der Kompressionsstrümpfe auf die Muskelpumpe. Laut einer Studie im Rahmen einer Doktorarbeit an der Deutschen Sporthochschule in Köln verbessert sich die Muskelpumpe um etwa 30 Prozent. Das führt dazu, dass weniger Schwellungen an den Beinen auftreten und die Muskeln sich schneller regenerieren können, kurzum: Sie sind leistungsfähiger! Zusätzlich beugst du durch die verbesserte Durchblutung Venenproblemen, Muskelverletzungen und Thrombosen vor. Und auch Sportler, die beim Joggen bereits mit leichten Beschwerden im Bereich der Wade zu kämpfen haben, können mit Kompressionsstrümpfen eine Verbesserung erreichen.
Wer bereits Venenprobleme hat oder Schmerzen im Bein verspürt und beim Sport Kompressionsstrümpfe tragen möchte, sollte dies zunächst mit einem Arzt abklären. So kann dieser Vorerkrankungen diagnostizieren und daran angepasste Kompressionsstrümpfe zum Laufen verschreiben.
Haben Kompressionsstrümpfe Nebenwirkungen?
Der Kompressionsstrumpf hat in der Regel keine medizinischen Folgen, die ein Problem darstellen. Dennoch können einige Nebenwirkungen lästig sein. Patienten fragen sich daher, wie lange sie Kompressionsstrümpfe tragen müssen. Hier gilt: In der Regel haben Kompressionsstrümpfe mehr Vorteile als Nachteile.
Insbesondere im Sommer ist das Risiko für Venenleiden und Thrombosen erhöht und die Kompressionsstrümpfe sollten so häufig wie möglich getragen werden.
Folgende Nebenwirkungen können eintreten:
Da Kompressionsstrümpfe sehr eng sitzen, können sie in die Haut einschneiden und so ein unangenehmes Gefühl auslösen. Grundsätzlich ist es notwendig, dass die Kompressionsstrümpfe eng sitzen, um gut wirken zu können. Spürst du allerdings Schmerzen oder die Kompressionsstrümpfe verrutschen ständig, solltest du dein Sanitätshaus aufsuchen und dich neu vermessen lassen. Möglicherweise hat sich deine Körperform verändert und die Kompressionsstrümpfe passen nicht mehr richtig.
Kompressionsstrümpfe können die Haut austrocknen und dadurch Juckreiz verursachen. Hier können rückfettende Pflegelotionen schnelle Abhilfe leisten. Hilfreich ist auch, dass Kompressionsstrümpfe in der Regel nicht nachts getragen werden müssen und die Haut sich in dieser Zeit regenerieren kann. Aber aufgepasst: Verwechsle die Kompressionsstrümpfe nicht mit Thrombosestrümpfen! Thrombosestrümpfe müssen nachts getragen werden, da sie speziell für liegende Patienten konzipiert wurden.
Weitere mögliche Nebenwirkungen sind Scheuerstellen, Blasen und Hautausschläge. Wer diese vermehrt an sich feststellt, sollte bei einem Arzt untersuchen lassen, ob möglicherweise eine Unverträglichkeit bezüglich des Materials vorliegt.
Wann sollte man keine Kompressionsstrümpfe tragen?
Kompressionsstrümpfe haben viele nachgewiesene positive Effekte und können beim Sport oder auf langen Reisen vorbeugend wirken. Personen, die unter den folgenden Krankheiten oder Diagnosen leiden, sollten jedoch auf den Einsatz der Strümpfe verzichten:
Durchblutungsstörungen
Nervenschäden in den Beinen (zum Beispiel ausgelöst durch Diabetes)
offene Wunden oder Infektionen an den Beinen
Herzschwäche
Materialunverträglichkeit bei Kompressionsstrümpfen
Wann und wie lange sollte man Kompressionsstrümpfe für eine maximale Wirkung tragen?
Die Antwort: So lange wie möglich. In vielen Fällen ist es tatsächlich sinnvoll, die Kompressionsstrümpfe direkt nach dem Aufstehen anzuziehen und bis zum Zubettgehen zu tragen. Das gilt bei Krankheiten wie einer chronisch venösen Insuffizienz, einem Lymphödem oder Lipödem.
Personen, die Kompressionsstrümpfe nur vorbeugend tragen, können den Zeitraum natürlich limitieren. Die Kompressionsstrümpfe können dann nach Bedarf getragen werden. Auf langen Reisen heißt das, dass du die Kompressionsstrümpfe ein bis zwei Stunden vor dem Flug anziehst, sie durchgehend während des Fluges trägst und dann noch ein bis zwei Stunden nach dem Flug.
Hinweis: Je nach Schweregrad der (Vor-)Erkrankung können die Tragezeiten von Kompressionsstrümpfen abweichen. Sind deine Kompressionsstrümpfe ärztlich verschrieben und dein Arzt hat dir abweichende Anweisungen mitgegeben, verfolge bitte immer die Hinweise deines Arztes.
Muss man Kompressionsstrümpfe auch nachts tragen?
Sofern nicht anders von deinem Arzt verordnet, müssen Kompressionsstrümpfe nicht nachts getragen werden. Wenn du liegst, wirkt die Schwerkraft nicht auf dein Lymph- und Venensystem. Genauer gesagt: Im Liegen ist es einfacher für deine Venen, Blut zum Herzen zu befördern. Daher sind Kompressionsstrümpfe dabei nicht notwendig.
Hast du aber im Krankenhaus nach einer Operation oder aufgrund anderer Ursachen Thrombosestrümpfe getragen, solltest du diese nicht mit Kompressionsstrümpfen verwechseln. Sie sind erkennbar an ihrer meist weißen Farbe. Thrombosestrümpfe sind extra auf liegende Patienten ausgerichtet und müssen daher unbedingt tagsüber und nachts getragen werden.
Wann sollte ich Kompressionsstrümpfe beim Sport tragen?
Da die Kompressionssocken zum Laufen in der Regel nur vorbeugend getragen werden, reicht es aus, diese für den Zeitraum des Trainings und eine halbe Stunde danach zu tragen. So wirken sie optimal. Es ist zudem sinnvoll, die Kompressionsstrümpfe nach jedem Tragen zu waschen.
Kompressionsstrümpfe sind nicht gleichzusetzen mit Stützstrümpfen. Während Kompressionsstrümpfe medizinische Hilfsmittel sind, haben Stützstrümpfe keine medizinische Wirkung und sind daher für Menschen ohne Vorerkrankungen und zur Vorbeugung geeignet. Du hast nur Stützstrümpfe zur Hand und fragst dich, wann du Stützstrümpfe tragen solltest? Du kannst sie – genau wie Kompressionsstrümpfe – während des Sports und für kurze Zeit danach tragen.
Kompressionsstrümpfe beim Sport – so wählst du die richtigen aus
Kompressionskniestrümpfe, Kompressionsstulpen, Kompressionssocken – das medizinische Hilfsmittel gibt es in allen Größen und Formen. Welches Modell das richtige für dich beim Sport ist, hängt davon ab, wo der Strumpf wirken soll. Sind nach dem Sport deine kompletten Waden geschwollen, empfehlen sich Kompressionskniestrümpfe für Herren oder Damen, die bis unters Knie reichen. Wer langsam starten möchte, kann es erst mal mit Kompressionssocken für Herren oder Damen versuchen. Die sind besonders im Sommer beliebt, da sie nur bis kurz über dem Fußknöchel sitzen. Kompressionsstulpen haben im Vergleich zu Kompressionskniestrümpfen eine geringere Wirkung. Wer zu Schwellungen an den Füßen neigt, sollte daher eher zu Kompressionsstrümpfen mit Füßen greifen. Sportler, die beim Training häufig ihre Arme einsetzen, können zusätzlich Kompressionsstrümpfe für die Arme bzw. Armstulpen tragen. Sie wirken durchblutungsfördernd und können vorbeugend getragen werden.
Fazit
Was bringen Kompressionsstrümpfe beim Sport? Kompressionsstrümpfe beugen Thrombosen, Schwellungen an den Beinen und einer starken Ermüdung der Muskeln vor. Sportlern dienen sie damit als praktisches Hilfsmittel, da die Beine sich beim Training nicht so schwer anfühlen und durch eine verbesserte Muskelpumpe leistungsfähiger sind. Es lohnt sich also, die unscheinbaren Kniestrümpfe auszuprobieren und sich selbst von ihrer Wirkung zu überzeugen.
Oft gefragt
Unsere Experten beraten dich gerne zu den von deinem Arzt empfohlenen Hilfsmitteln.