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Hypoglykämie: Symptome & Maßnahmen bei Unterzuckerung

Aktualisiert am 28.07.2025 |
6 Min. Lesezeit
Geprüft von:Anna Baumgart

Einleitung

Du fühlst dich einfach nicht gut, schwitzt, zitterst und bist müde – nimm diese Symptome unbedingt ernst. Es können Anzeichen einer Unterzuckerung (Hypoglykämie) sein! Das bedeutet, der Blutzuckerspiegel sinkt in einen zu niedrigen Bereich, was sehr gefährlich sein kann. Bleibt eine Unterzuckerung unbehandelt, können Bewusstseinseintrübungen und sogar Koma die Folge sein. Doch so weit muss es nicht kommen, wenn du ein paar einfache Dinge beachtest.

Das Wichtigste in Kürze
  • Der Begriff „Hypoglykämie“ bezeichnet eine Unterzuckerung. Davon ist die Rede, wenn der Blutzuckerspiegel auf einen sehr niedrigen Wert sinkt.

  • Eine starke, unbehandelte Unterzuckerung kann lebensbedrohlich werden. Tritt ein sogenannter hypoglykämischer Schock in Form einer Bewusstlosigkeit ein, so handelt es sich um einen medizinischen Notfall!

  • Eine häufige Ursache für Unterzuckerung ist ein noch unerkannter oder falsch eingestellter Diabetes.

  • In diesem Zusammenhang ebenfalls gut zu wissen: Oft kannst du einem Diabetes Typ 2 vorbeugen – und zwar durch genügend Bewegung und eine ausgewogene Ernährung. Auch bei einer schon vorhandenen Zuckerkrankheit ist die richtige Ernährung bei Diabetes Typ 2 sehr wichtig. Ein großer Unterschied zwischen Diabetes Typ 1 und 2 besteht darin, dass Typ-1-Diabetiker lebenslang Insulin spritzen müssen, während bei Typ-2-Diabetikern eine Lebensstiländerung in einigen Fällen durchaus dazu führen kann, dass die Krankheit überwunden wird.

Was ist Hypoglykämie?

Von einer Hypoglykämie ist die Rede, wenn die Glukosekonzentration im Blut zu niedrig ist. Einen einheitlichen Grenzwert gibt es nicht, er ist nur schwer festzulegen. Oft wird eine Blutzuckerkonzentration von unter 40 mg/dl (2,2 mmol/l) als Indikator genannt. Andere Quellen sprechen jedoch bereits von einer Hypoglykämie, wenn der Blutzuckerspiegel unter 60 mg/dl (3,3 mmol/l) abgesunken ist.

Die Ursachen von Unterzuckerung

Eine Unterzuckerung kann unterschiedliche Ursachen haben. In der Regel steigt der Blutzuckerspiegel wieder, sobald du etwas Zuckerhaltiges getrunken oder gegessen hast. Doch nicht immer ist der Grund für das Entstehen der Hypoglykämie harmlos. Lass deshalb auf jeden Fall von einem Arzt abklären, was in deinem Fall dahintersteckt. Folgendes kommt infrage:

  • zu viel gespritztes Insulin oder die Einnahme von zu hoch dosierten, den Blutzuckerspiegel senkenden Medikamenten (bei Diabetes)

  • ausgelassene oder vergessene Mahlzeiten

  • zu hoher Alkoholkonsum

  • ungewohnte körperliche Aktivität

  • Durchfall

  • chronische Nierenkrankheit (Niereninsuffizienz)

  • Herzinsuffizienz

  • Sepsis (Blutvergiftung)

  • Krebs

Übrigens: Auch Probleme mit der Schilddrüse können zu Unterzuckerung führen. Bei einer Schilddrüsenunterfunktion ist die Blutzuckeraufnahme sowohl in den Darm als auch in andere Organe vermindert. Tritt dies in Kombination mit einer Insulinresistenz auf, so kann die verminderte Aufnahme von Glukose zu einem verringerten Hungergefühl führen und eine Unterzuckerung begünstigen.

Unterzuckerungs-Symptome: Die ersten Anzeichen schnell erkennen

Unterzuckerungs-Symptome: Die ersten Anzeichen schnell erkennen

Es gibt einige typische Hypoglykämie-Symptome, die jedoch (je nach Person) unterschiedlich stark ausgeprägt sein können. Außerdem treten die Symptome einer Unterzuckerung in der Regel nicht gleichzeitig auf. Wenn du also unsicher bist, ob du unterzuckert bist, so solltest du deinen Blutzuckerspiegel messen. Besitzt du selbst kein Blutzuckermessgerät, so kannst du dies bei einem Arzt oder auch in einer Apotheke machen lassen. Ab welchem Wert eine Unterzuckerung gegeben ist, ist schwer zu sagen. Es gibt keinen einheitlich verwendeten Grenzwert, doch ein Blutzuckerwert von unter 60 mg/dl kann als brauchbarer Orientierungswert für eine Unterzuckerung verstanden werden. Folgende Symptome sind ein Warnsignal:

  • der Puls rast

  • kalter Schweiß

  • Blässe

  • Kopfschmerzen

  • Heißhunger

  • Zittern und weiche Knie

  • Angst und Unruhe

  • Schwierigkeiten, sich zu konzentrieren

  • Verwirrtheit

Gut zu wissen: Du kannst auch nachts unterzuckern. Am nächsten Morgen fühlst du dich dann schlapp und gerädert. Eine kurze, leichte Unterzuckerung führt in der Regel nicht zu gesundheitlichen Schäden. Ganz anders ist dies bei einer starken und länger andauernden Unterzuckerung. Sie kann bis ins Koma führen und ist lebensbedrohlich!

Zuckerschock-Symptome: Warnzeichen ernst nehmen

Der Begriff „Zuckerschock“ ist im eigentlichen Sinne kein medizinischer Begriff. Bei einer lang anhaltenden, starken Unterzuckerung (bei Blutzuckerwerten unter 60 mg/dl) kann aber ein sogenannter diabetischer Schock (auch Diabetesschock genannt) auftreten. Es besteht unmittelbare Lebensgefahr!

Ähnlich ist es bei anhaltenden, sehr hohen Blutzuckerwerten (über 250 mg/dl). Unbehandelt können diese dazu führen, dass der Stoffwechsel übersäuert (diabetische Ketoazidose). Ein lebensbedrohliches diabetisches Koma droht.

Überzuckerungs-Symptome und Unterzuckerungs-Symptome im Vergleich

Egal, ob du es mit einer Überzuckerung oder mit einer Unterzuckerung zu tun hast – nimm die Symptome beider Erkrankungen unbedingt ernst, auch wenn sie für sich genommen vielleicht zunächst harmlos wirken mögen. Sowohl eine Überzuckerung als auch eine Unterzuckerung kann ein medizinischer Notfall sein.

Symptome einer Überzuckerung

Eine Überzuckerung kann zum Beispiel die Folge einer zu hohen Kohlenhydrataufnahme oder einer zu geringen Insulingabe sein, sie kommt jedoch auch bei Menschen ohne Diabetes vor. Ab wann sich bei dir Überzuckerungs-Symptome bemerkbar machen, ist individuell unterschiedlich. Diese gehören dazu:

  • starker, übermäßiger Durst (Polydipsie)

  • es wird eine krankhaft erhöhte Urinmenge ausgeschieden (Polyurie, tritt meist in Zusammenhang mit einer Polydipsie auf)

  • Müdigkeit

  • Abgeschlagenheit

  • Sehstörungen

  • Schwindel

  • Übelkeit und Erbrechen

  • Bauchschmerzen und Krämpfe

  • Appetitlosigkeit

  • süßlich riechender Atem (Hierbei kann es sich um eine diabetische Ketoazidose handeln. Eine gefährliche Situation, die sofortiges Handeln erfordert.)

Symptome einer Unterzuckerung

Für eine Unterzuckerung kommen verschiedene Ursachen infrage. Ungewohnte körperliche Aktivitäten, vergessene Mahlzeiten, übermäßiger Alkoholgenuss, Medikamente, Durchfall oder ein falsch eingestellter Diabetes (zu viel gespritztes Insulin, falsch dosierte Tabletten) gehören dazu. Eine Unterzuckerung bei Menschen ohne Diabetes kommt vor, ist aber selten. Dies sind häufige Anzeichen einer Hypoglykämie:

  • Heißhungerattacken

  • Schweißausbrüche

  • Herzrasen

  • Zittern

  • Kopfschmerzen

  • Schwindel

  • Wortfindungsstörungen

  • Schläfrigkeit

  • Sehstörungen (meist Doppelbilder)

  • Verwirrung

  • Angst

  • Reizbarkeit

  • Übelkeit

Blutzuckermessgeräte: Sie können Leben retten

Regelmäßiges Blutzuckermessen ist sehr wichtig. Nur so kannst du deinen Blutzuckerspiegel jederzeit überwachen und hast die Möglichkeit, bei einer Über- oder Unterzuckerung entsprechend zu handeln und Komplikationen zu vermeiden. Dir stehen unterschiedliche Blutzuckermessgeräte zur Verfügung. Das einfachste Modell errechnet den Blutzuckerwert mithilfe eines Bluttropfens, der auf einen Teststreifen aufgetragen wird. Als Alternative stehen dir kontinuierliche Glukosemesssysteme (CGM) zur Verfügung. Sie funktionieren über einen Sensor, der unter der Haut angebracht ist und Daten an ein Lesegerät oder auch ein Smartphone sendet. Auf diese Weise ist eine detaillierte Überwachung deiner Werte möglich – eine Art Frühwarnsystem gegen Unterzuckerung oder Überzuckerung. Weitere Arten von Blutmessgeräten sind in der Entwicklung, insbesondere solche, die den Blutzucker messen, ohne dass eine Blutprobe erforderlich ist – also ein Blutzuckermessen ohne Stechen –, und somit eine schmerzfreie Alternative darstellen.

Fazit

Eine Unterzuckerung (Hypoglykämie) geht oft mit zunächst für sich genommen harmlos wirkenden Symptomen wie zum Beispiel Heißhungerattacken, Schweißausbrüchen und Kopfschmerzen einher. Tatsächlich jedoch ist eine Unterzuckerung hochgefährlich. Bleibt sie über einen längeren Zeitraum unbehandelt, so droht ein diabetischer Schock, der zu Bewusstlosigkeit und Lebensgefahr führen kann. Achte also genau auf die Signale, die dein Körper dir sendet, und nimm sie ernst!

Oft gefragt

Mitarbeiterin bei joviva, Karin Pütz, Content Writerin
Karin Pütz
Medical Writerin
Autor

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