)
Hypoglykämie: Symptome & Maßnahmen bei Unterzuckerung
Einleitung
Du fühlst dich einfach nicht gut, schwitzt, zitterst und bist müde – nimm diese Symptome unbedingt ernst. Es können Anzeichen einer Unterzuckerung (Hypoglykämie) sein! Das bedeutet, der Blutzuckerspiegel sinkt in einen zu niedrigen Bereich, was sehr gefährlich sein kann. Bleibt eine Unterzuckerung unbehandelt, können Bewusstseinseintrübungen und sogar Koma die Folge sein. Doch so weit muss es nicht kommen, wenn du ein paar einfache Dinge beachtest.
Der Begriff „Hypoglykämie“ bezeichnet eine Unterzuckerung. Davon ist die Rede, wenn der Blutzuckerspiegel auf einen sehr niedrigen Wert sinkt.
Eine starke, unbehandelte Unterzuckerung kann lebensbedrohlich werden. Tritt ein sogenannter hypoglykämischer Schock in Form einer Bewusstlosigkeit ein, so handelt es sich um einen medizinischen Notfall!
Eine häufige Ursache für Unterzuckerung ist ein noch unerkannter oder falsch eingestellter Diabetes.
In diesem Zusammenhang ebenfalls gut zu wissen: Oft kannst du einem Diabetes Typ 2 vorbeugen – und zwar durch genügend Bewegung und eine ausgewogene Ernährung. Auch bei einer schon vorhandenen Zuckerkrankheit ist die richtige Ernährung bei Diabetes Typ 2 sehr wichtig. Ein großer Unterschied zwischen Diabetes Typ 1 und 2 besteht darin, dass Typ-1-Diabetiker lebenslang Insulin spritzen müssen, während bei Typ-2-Diabetikern eine Lebensstiländerung in einigen Fällen durchaus dazu führen kann, dass die Krankheit überwunden wird.
Was ist Hypoglykämie?
Von einer Hypoglykämie ist die Rede, wenn die Glukosekonzentration im Blut zu niedrig ist. Einen einheitlichen Grenzwert gibt es nicht, er ist nur schwer festzulegen. Oft wird eine Blutzuckerkonzentration von unter 40 mg/dl (2,2 mmol/l) als Indikator genannt. Andere Quellen sprechen jedoch bereits von einer Hypoglykämie, wenn der Blutzuckerspiegel unter 60 mg/dl (3,3 mmol/l) abgesunken ist.
Die Ursachen von Unterzuckerung
Eine Unterzuckerung kann unterschiedliche Ursachen haben. In der Regel steigt der Blutzuckerspiegel wieder, sobald du etwas Zuckerhaltiges getrunken oder gegessen hast. Doch nicht immer ist der Grund für das Entstehen der Hypoglykämie harmlos. Lass deshalb auf jeden Fall von einem Arzt abklären, was in deinem Fall dahintersteckt. Folgendes kommt infrage:
zu viel gespritztes Insulin oder die Einnahme von zu hoch dosierten, den Blutzuckerspiegel senkenden Medikamenten (bei Diabetes)
ausgelassene oder vergessene Mahlzeiten
zu hoher Alkoholkonsum
ungewohnte körperliche Aktivität
Durchfall
chronische Nierenkrankheit (Niereninsuffizienz)
Herzinsuffizienz
Sepsis (Blutvergiftung)
Krebs
Übrigens: Auch Probleme mit der Schilddrüse können zu Unterzuckerung führen. Bei einer Schilddrüsenunterfunktion ist die Blutzuckeraufnahme sowohl in den Darm als auch in andere Organe vermindert. Tritt dies in Kombination mit einer Insulinresistenz auf, so kann die verminderte Aufnahme von Glukose zu einem verringerten Hungergefühl führen und eine Unterzuckerung begünstigen.
)
Unterzuckerungs-Symptome: Die ersten Anzeichen schnell erkennen
Es gibt einige typische Hypoglykämie-Symptome, die jedoch (je nach Person) unterschiedlich stark ausgeprägt sein können. Außerdem treten die Symptome einer Unterzuckerung in der Regel nicht gleichzeitig auf. Wenn du also unsicher bist, ob du unterzuckert bist, so solltest du deinen Blutzuckerspiegel messen. Besitzt du selbst kein Blutzuckermessgerät, so kannst du dies bei einem Arzt oder auch in einer Apotheke machen lassen. Ab welchem Wert eine Unterzuckerung gegeben ist, ist schwer zu sagen. Es gibt keinen einheitlich verwendeten Grenzwert, doch ein Blutzuckerwert von unter 60 mg/dl kann als brauchbarer Orientierungswert für eine Unterzuckerung verstanden werden. Folgende Symptome sind ein Warnsignal:
der Puls rast
kalter Schweiß
Blässe
Kopfschmerzen
Heißhunger
Zittern und weiche Knie
Angst und Unruhe
Schwierigkeiten, sich zu konzentrieren
Verwirrtheit
Gut zu wissen: Du kannst auch nachts unterzuckern. Am nächsten Morgen fühlst du dich dann schlapp und gerädert. Eine kurze, leichte Unterzuckerung führt in der Regel nicht zu gesundheitlichen Schäden. Ganz anders ist dies bei einer starken und länger andauernden Unterzuckerung. Sie kann bis ins Koma führen und ist lebensbedrohlich!
Zuckerschock-Symptome: Warnzeichen ernst nehmen
Der Begriff „Zuckerschock“ ist im eigentlichen Sinne kein medizinischer Begriff. Bei einer lang anhaltenden, starken Unterzuckerung (bei Blutzuckerwerten unter 60 mg/dl) kann aber ein sogenannter diabetischer Schock (auch Diabetesschock genannt) auftreten. Es besteht unmittelbare Lebensgefahr!
Ähnlich ist es bei anhaltenden, sehr hohen Blutzuckerwerten (über 250 mg/dl). Unbehandelt können diese dazu führen, dass der Stoffwechsel übersäuert (diabetische Ketoazidose). Ein lebensbedrohliches diabetisches Koma droht.
Überzuckerungs-Symptome und Unterzuckerungs-Symptome im Vergleich
Egal, ob du es mit einer Überzuckerung oder mit einer Unterzuckerung zu tun hast – nimm die Symptome beider Erkrankungen unbedingt ernst, auch wenn sie für sich genommen vielleicht zunächst harmlos wirken mögen. Sowohl eine Überzuckerung als auch eine Unterzuckerung kann ein medizinischer Notfall sein.
Symptome einer Überzuckerung
Eine Überzuckerung kann zum Beispiel die Folge einer zu hohen Kohlenhydrataufnahme oder einer zu geringen Insulingabe sein, sie kommt jedoch auch bei Menschen ohne Diabetes vor. Ab wann sich bei dir Überzuckerungs-Symptome bemerkbar machen, ist individuell unterschiedlich. Diese gehören dazu:
starker, übermäßiger Durst (Polydipsie)
es wird eine krankhaft erhöhte Urinmenge ausgeschieden (Polyurie, tritt meist in Zusammenhang mit einer Polydipsie auf)
Müdigkeit
Abgeschlagenheit
Sehstörungen
Schwindel
Übelkeit und Erbrechen
Bauchschmerzen und Krämpfe
Appetitlosigkeit
süßlich riechender Atem (Hierbei kann es sich um eine diabetische Ketoazidose handeln. Eine gefährliche Situation, die sofortiges Handeln erfordert.)
Symptome einer Unterzuckerung
Für eine Unterzuckerung kommen verschiedene Ursachen infrage. Ungewohnte körperliche Aktivitäten, vergessene Mahlzeiten, übermäßiger Alkoholgenuss, Medikamente, Durchfall oder ein falsch eingestellter Diabetes (zu viel gespritztes Insulin, falsch dosierte Tabletten) gehören dazu. Eine Unterzuckerung bei Menschen ohne Diabetes kommt vor, ist aber selten. Dies sind häufige Anzeichen einer Hypoglykämie:
Heißhungerattacken
Schweißausbrüche
Herzrasen
Zittern
Kopfschmerzen
Schwindel
Wortfindungsstörungen
Schläfrigkeit
Sehstörungen (meist Doppelbilder)
Verwirrung
Angst
Reizbarkeit
Übelkeit
Blutzuckermessgeräte: Sie können Leben retten
Regelmäßiges Blutzuckermessen ist sehr wichtig. Nur so kannst du deinen Blutzuckerspiegel jederzeit überwachen und hast die Möglichkeit, bei einer Über- oder Unterzuckerung entsprechend zu handeln und Komplikationen zu vermeiden. Dir stehen unterschiedliche Blutzuckermessgeräte zur Verfügung. Das einfachste Modell errechnet den Blutzuckerwert mithilfe eines Bluttropfens, der auf einen Teststreifen aufgetragen wird. Als Alternative stehen dir kontinuierliche Glukosemesssysteme (CGM) zur Verfügung. Sie funktionieren über einen Sensor, der unter der Haut angebracht ist und Daten an ein Lesegerät oder auch ein Smartphone sendet. Auf diese Weise ist eine detaillierte Überwachung deiner Werte möglich – eine Art Frühwarnsystem gegen Unterzuckerung oder Überzuckerung. Weitere Arten von Blutmessgeräten sind in der Entwicklung, insbesondere solche, die den Blutzucker messen, ohne dass eine Blutprobe erforderlich ist – also ein Blutzuckermessen ohne Stechen –, und somit eine schmerzfreie Alternative darstellen.
Fazit
Eine Unterzuckerung (Hypoglykämie) geht oft mit zunächst für sich genommen harmlos wirkenden Symptomen wie zum Beispiel Heißhungerattacken, Schweißausbrüchen und Kopfschmerzen einher. Tatsächlich jedoch ist eine Unterzuckerung hochgefährlich. Bleibt sie über einen längeren Zeitraum unbehandelt, so droht ein diabetischer Schock, der zu Bewusstlosigkeit und Lebensgefahr führen kann. Achte also genau auf die Signale, die dein Körper dir sendet, und nimm sie ernst!
Oft gefragt
Unsere Experten beraten dich gerne zu den von deinem Arzt empfohlenen Hilfsmitteln.
Einige Bilder auf unserer Webseite wurden mithilfe Künstlicher Intelligenz (KI) erstellt. Die Nutzung dieser Bilder erfolgt unter Beachtung der Transparenzpflichten gemäß dem EU AI Act.